Schnupfen: Erkältung oder Allergie, was ist Schuld?
Die Nase läuft, der Kopf dröhnt und ständig ertönt ein lautes „Hatschiiii“ – typische Symptome eines Schnupfens. Der erste Gedanke, der den meisten dabei kommt: Da ist wohl eine Erkältung im Anmarsch. Aber nicht alles, was sich wie eine Erkältung anfühlt, ist tatsächlich eine. Auch eine Allergie kann Schnupfen auslösen. Doch, wie können Betroffene erkennen, was die Ursache ihres Schnupfens ist? Folgende Hinweise können Klarheit verschaffen.
Typische Begleitsymptome bei einem Erkältungs-Schnupfen
Damit eine Unterscheidung zwischen dem allergischen und erkältungsbedingten Schnupfen gelingt, sollten die beiden Beschwerden erst einmal getrennt voneinander betrachtet werden. Ob es sich bei Ihrem Schnupfen um eine Erkältung handelt oder nicht, lässt sich unter anderem an den begleitenden Symptomen festmachen.
Spricht man von einer Erkältung, ist von einer Infektionskrankheit die Rede, die von Viren ausgelöst wird. Meistens sind dabei die sogenannten Rhinoviren die Verursacher. Wie sich die Symptome äußern, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Typisch sind neben einer Schnupfnase jedoch diese Erscheinungen:
- kratzender Hals
- Schluckbeschwerden
- Brennen in der Nase
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Fieber
Die meisten Betroffenen sind nach wenigen Tagen Erholung und Behandlung mit einem Nasen- oder Erkältungsspray wieder fit. Der Infekt ist also in aller Regel harmlos.
Wenn eine Allergie hinter dem Schnupfen steckt
Auch für eine Allergie ist eine laufende Nase ein bekanntes Symptom. Sie kann gegen ganz unterschiedliche Substanzen gerichtet sein: von Nahrungsmitteln, Tierhaaren, Schimmelpilzen, Milben bis hin zu Baum- sowie Graspollen oder Sonnenstrahlen. Je nachdem, was die Allergie auslöst, ist die Symptomatik verschieden. Typische Begleiterscheinungen sind neben Niesattacken und einer dauerlaufenden Nase folgende:
- juckende und tränende Augen
- Hautausschlag
- Magen-Darm-Beschwerden
- allergisches Asthma
Besonders häufig tritt eine Allergie als sogenannter Heuschnupfen auf. Er gilt als die häufigste Allergie in den Industrieländern und tritt saisonal zur Flugzeit der jeweiligen Pollenart auf. Wer von einer Tierhaar- oder Hausstaubmilbenallergie betroffen ist, der kann damit rechnen, dass der allergische Schnupfen ganzjährig auftritt.
Das Nasensekret kann Aufschluss über die Schnupfen-Ursache geben
Gerade in der Pollensaison im Frühjahr und Sommer ist die Verwechslungsgefahr groß: Steckt hinter dem Schnupfen eine harmlose Erkältung oder ist doch eine Allergie der Auslöser? Eine Antwort auf die Frage kann das auslaufende Nasensekret geben. Für Allergien wie Heuschnupfen ist eine große Menge an transparenten, fast wässrigem Sekret typisch. Tritt aus der Nase eher eine zähe Flüssigkeit aus, welche eine gelbliche oder grünliche Farbe aufweist, können Betroffene davon ausgehen, dass Erkältungs-Viren die Verursacher des Schnupfens sind.
Es sollten zudem die Häufigkeit der Nieser genauer betrachtet werden: Treten sie vermehrt als Niesattacken auf, die von starkem Nasenausfluss sowie Juckreiz in Nase und Rachen begleitet werden, ist eine Allergie wahrscheinlich. Wem eher vereinzelt mal ein Nieser entwischt, bei dem deutet das eher auf eine Erkältung hin.
Anhand der Dauer des Schnupfens eine Erkältung und Allergie erkennen
Wer sicher sein möchte, ob er an einer Erkältung oder einer Allergie leidet, sollte die Dauer seines Schnupfens genauer unter die Lupe nehmen. Die akute Phase eines Virus-Infekts, der verantwortlich ist für eine Erkältung, hält in etwa zwei bis drei Tage an. Heuschnupfen Geplagte hingegen haben mehrere Wochen bis Monate mit den Symptomen zu kämpfen.
Den Verlauf des Schnupfens betrachten
Neben der Dauer und dem Aussehen des Schnupfens kann auch der Verlauf Aufschluss darüber geben, ob Betroffene an einer Allergie oder Erkältung leiden. Ist beispielsweise Heuschnupfen die Ursache für die laufende Nase, dann tritt dieser vor allem im Frühling und Sommer an der frischen Luft auf. Wer an einer Tierhaar- oder Hausstaubmilben-Allergie leidet, bei dem treten die Symptome ganzjährig auf. Besonders stark erscheinen sie in geschlossenen Räumen. Da man sich in denen vor allem im Winter viel aufhält, sind in dieser Jahreszeit die Beschwerden schlimmer. Typisch für eine Allergie ist zudem, dass Symptome wie Schnupfen und tränende Augen plötzlich und ohne große Vorwarnung auftreten und meist gleich stark vorhanden sind über den Zeitraum, in dem der Betroffene mit dem Allergen (Auslöser) in Kontakt ist.
Für eine Erkältung ist typisch, dass sie sich bereits einige Tage vorher mit einer juckenden und brennenden Nase und Schlappheit ankündigt. Es folgen im Verlauf oft Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und Kopfweh. Später entwickelt sich zudem der Nasenausfluss zu einer zähen, dickflüssigen gelben Masse. Nach einigen Tagen ist das gröbste jedoch überstanden und die Symptome klingen wieder ab.
Behandlungsmöglichkeiten für die laufende Nase
Je nachdem, ob Sie nun eine Erkältung haben oder an einer Allergie wie Heuschnupfen leiden, unterscheidet sich auch die Behandlung. Bei Allergien sind beispielsweise Antihistaminika in Form von antiallergische Nasensprays oder Augentropfen eine gute Wahl. Sie dämpfen die allergische Reaktion meist schnell und zuverlässig. Während Betroffene bei einer Erkältung besser auf fieber- und schmerzsenkende Medikamente oder Hausmittel zurückgreifen sollten. Wem es nicht gelingt, herauszufinden, was die Ursache seines Schnupfens ist, der sollte seinen Arzt zu Rate ziehen. Dieser kann einen Allergie-Test veranlassen, der Klarheit verschafft.