Allergie durch Proteinpulver?

Proteinpulver Allergie
Allergische Reaktionen bei veganen Proteinpulvern sind eher selten! (Foto von Andrew Wilus von Pexels)

Proteine für vegane Allergiker: Zusätzliches Eiweiß ist sowohl für Kraftsportler als auch für Veganer essenziell

Auf den ersten Blick haben Muskelmänner und Körnerfrauen wenig gemeinsam. Doch bei näherem Hinschauen gibt es doch Gemeinsamkeiten, zumindest die Ernährung betreffend. Für einen schnellen und nachhaltigen Muskelaufbau bedarf es ein Mehr an Proteinen, als es durch eine normale, ausgewogene Kost möglich gemacht wird. Auch bei Menschen, die sich ausschließlich vegan ernähren, kann es durch das Fehlen tierischer Eiweiße zu Mangelerscheinungen kommen.

Für beide Gruppen bietet es sich an, diese Lücken mit Proteinpulvern aufzufüllen. Der Kraftsportler hat die Möglichkeit, zu Casein– oder Whey-Produkten auf tierischer Basis zu greifen, welche aus Molke-Extrakten hergestellt werden. Der Veganer hat diese Möglichkeit nicht, lehnt er doch den Gebrauch und Verzehr von tierischen Produkten aus ethischen und gesundheitlichen Gründen ab.

Besonders Allergiker sollten sich mit den Nebenwirkungen von veganem Proteinpulver auseinandersetzen, bevor sie sich zu einer Einnahme entschließen. In der Regel sind vegane Proteinpulver laktose– und glutenfrei, aber manche Zeitgenossen sind allergisch gegen Hülsenfrüchte und Soja, die in vielen Powerdrinks die Basis bilden. 

Tierische und pflanzliche Proteine im Vergleich

Bei der riesigen Auswahl an Proteinpulvern fällt die Entscheidung nicht leicht, welches Produkt für den eigenen Anspruch das richtige ist. Eiweißpulver gibt es inzwischen von vielen unterschiedlichen Herstellern in allen möglichen Facetten. Neben den klassischen Produkten aus Molke erobern immer mehr pflanzliche Proteinshakes den Markt. Der vegane Lebensstil hat sich in den letzten Jahrzehnten aus der von vielen belächelten Müsli-Ecke über ein vordergründiges Lifestyle-Statement hin zu einer patenten Lebensphilosophie gemausert. Sie drückt das Verlangen nach einer gesunden Ernährung und einer umwelt- sowie klimaschonenden Nahrungsmittelproduktion aus.

Deshalb stellt sich die Frage, ob Eiweißpulver, welche nicht auf eine animalische Basis zurückgreifen, mit den tierischen Konkurrenten mithalten. Geht es doch im Endeffekt darum, eine Mangelernährung zu vermeiden. So schaffen es nur Soja und die Süßlupine als pflanzliche Produkte, alle neun essenziellen Aminosäuren in sich zu vereinen, die in tierischen Proteinen vollständig vorhanden sind. Aminosäuren benötigt der Organismus, um wichtige Körperfunktionen wie Muskelaufbau, Wachstum und Gewebeaufbau zu garantieren. Zudem sind sie für viele Stoffwechselvorgänge unerlässlich. Die essenziellen Aminosäuren sind dabei diejenigen, welche der Körper nicht eigenständig bildet und dem Organismus nur über die Nahrungsaufnahme zugeführt werden können.

Welche veganen Proteinpulver gibt es?

In der Regel sind vegane Eiweißpulver gegenüber tierischen bezüglich der biologischen Wertigkeit etwas im Nachteil. Diese gibt an, wie gut der Organismus zugeführte Proteine verarbeiten kann.

Die bekanntesten veganen Proteinpulver

  • Soja: Diese Pflanze ist oft in den günstigsten Produkten enthalten. Soja glänzt durch seine Vollständigkeit bezüglich der essenziellen Aminosäuren. Dafür hat Soja den Nachteil, dass es bei manchen Menschen Allergien auslösen kann. Zudem kommt es immer mehr in Verruf, da für den Anbau der Sojabohne weltweit riesige Regenwaldflächen gerodet werden.
  • Erbsen: Die Proteine dieser Hülsenfrucht besitzen einen hohen Eisengehalt. In Verbindung mit Reisprotein schafft es die Erbse in Beziehung zur biologischen Wertigkeit, an das Niveau von tierischen Produkten heranzukommen. Als kleines Manko ist der leicht sandige Geschmack zu nennen.
  • Reis: Das Pulver wird durch Fermentation aus dem Reiskorn gewonnen. Dabei bleibt ein 80%er Eiweißgehalt bestehen. Allerdings fehlen die wichtigen Aminosäuren Leucin und Lysin. In Kombination mit Erbsenprotein wird dieses Manko behoben. Gewöhnungsbedürftig bleibt der leicht kalkige Geschmack. 
  • Hanf: Dieses Proteinpulver eignet sich besonders für Sportler. Steckt Hanf doch voller verzweigtkettiger Aminosäuren, die die Muskeln beim Aufbau und bei der Regeneration unterstützen. Der Proteingehalt ist eher mäßig, dafür eignet sich der leicht nussige Geschmack besonders für Smoothies und Müslis auf pflanzlicher Milchbasis. 
  • Süßlupinen: Neben Soja enthält diese etwas in Vergessenheit geratene Pflanze alle essenziellen Aminosäuren. Wer also eine Sojaallergie hat, findet hier einen vollwertigen Ersatz.

Nebenwirkungen von Proteinpulvern

Wer regelmäßig Proteinshakes konsumiert, sollte immer genügend Wasser trinken. Ansonsten können andauernd hohe Eiweißkonzentrationen zu Nierenschäden führen. Bei der Dosis gehen Experten davon aus, dass 1,5–2,5 Gramm Eiweiß auf ein Kilogramm Körpergewicht ausreichend sind. Bei höheren Dosierungen kann es zudem zu Problemen bei der Proteinverdauung kommen.

Übermäßige allergische Reaktionen sind außer bei den genannten Soja- und Glutenunverträglichkeiten nicht bekannt. In diesen Fällen eignet sich dann ein Ausweichprodukt.

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