Waschmittelallergie – Was kann man tun?
Viele handelsübliche Waschmittel besitzen eine hohe Konzentration an Duft- und Farbstoffen sowie auch Enzymen, die häufig allergische Reaktionen hervorrufen. Damit auch Allergiker nicht auf saubere Wäsche verzichten müssen, lohnt es sich, passende Alternativen in Erwägung zu ziehen. Wir gehen heute auf die wichtigsten Ursachen und Symptome einer Waschmittelallergie ein und verraten, worauf Allergiker in jedem Fall achten sollten.
Symptome einer Waschmittelallergie
Zunächst sei erwähnt, dass die Symptome bei einer Waschmittelallergie in der Regel erst durch den Kontakt mit der Kleidung ausgelöst werden. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass sich Rückstände des Waschmittels in den Fasern ansammeln, die schließlich mit der Haut in Kontakt kommen. Es handelt sich bei einer Waschmittelunverträglichkeit daher um eine gewöhnliche Kontaktallergie, die mit folgenden Beschwerden einhergeht:
- Hautrötungen und Ausschlag
- Juckreiz
- Quaddeln und Schwellungen
- Nässende Hautstellen sowie Bläschenbildung
Auch Reizhusten, Hals- und Kopfschmerzen, Fließschnupfen sowie Übelkeit werden häufig bei einer Waschmittelallergie beobachtet. Um mögliche Allergene identifizieren zu können, ist in der Regel ein Allergietest bei dem Hautarzt des Vertrauens notwendig. Bei einem Provokationstest, auch Patch-Test genannt, werden Pflaster mit verschiedenen Stoffen benetzt, die als allergieauslösend betrachtet werden. Diese Pflaster samt Proben werden auf den Rücken des Patienten geklebt und nach rund drei Tagen wieder entfernt. Sofern sich an den betroffenen Hautstellen nun Quaddeln oder andere Reaktionen zeigen, wird die jeweilige Substanz als Allergen eingestuft. Da sich die Beschwerden einer Waschmittelunverträglichkeit nicht immer sofort von anderen Allergiesymptomen differenzieren lassen, sollte bei dem Hautarzt stets die Waschmittelallergie als mögliche Ursache benannt werden. Insgesamt kann ein gesunder Lebensstil erheblich dazu beitragen, die Allergiesymptome abzuschwächen.
Was sind die Ursachen?
Grundsätzlich basiert eine Waschmittelunverträglichkeit auf einer Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe. Durch diese erhöhte Sensibilität kommt es bei einem Kontakt mit den Allergenen zu Überreaktionen des Immunsystems. Bei einer Waschmittelunverträglichkeit sind es vor allem Tenside, Aufheller, Bleichmittel, Duftstoffe sowie auch Enzyme, die allergische Reaktionen begünstigen. Da der Körper die jeweiligen Substanzen als gefährlich wahrnimmt, treten die Beschwerden bei einem Hautkontakt immer wieder auf. Wenn auch bisher unklar ist, warum einige Menschen eine Allergie entwickeln, so gelten doch vor allem die jeweiligen Umwelteinflüsse sowie auch die genetische Veranlagung als mögliche Ursachen.
Was hilft gegen eine Waschmittelallergie?
Leider gibt es im Falle einer Kontaktallergie keine Heilungsmöglichkeiten, sodass sich prophylaktische Maßnahmen nur schwer ergreifen lassen. Allergiker sind demnach mit der Nutzung eines alternativen Waschmittels sehr gut beraten. Im Falle einer leichten Waschmittelunverträglichkeit ist es zudem ratsam, die Dosierung des Waschmittels zu verringern und die Wassermenge beim Spülgang zu erhöhen. Durch die zusätzliche Spülung werden sämtliche Rückstände des Waschmittels zuverlässig aus der Wäsche gelöst. Auf Weichspüler sollten Allergiker derweil vollständig verzichten, da diese die Fasern weicher machen, sodass sich die reizenden Substanzen nur schwer aus der Kleidung entfernen lassen. Viele Kontaktallergien zeichnen sich glücklicherweise durch einen milden Verlauf aus. Sofern das allergieauslösende Waschmittel nicht mehr verwendet wird, verschwinden auch die Allergiesymptome.
Welche Alternativen gibt es zum herkömmlichen Waschmittel?
Glücklicherweise existieren für Allergiker zahlreiche allergikerfreundliche Alternativen für handelsübliche Waschmittel. Die Stiftung ECARF (European Centre For Allergy Research Foundation) hat das ECARF-Siegel entwickelt, das eigens für allergenarme Produkte vergeben wird. Waschmittel, die mit dem ECARF-Siegel ausgezeichnet wurden, gelten demnach als besonders hautfreundlich. Zudem sind die betreffenden Waschmittel frei von Parfüm und weisen nur einen begrenzten Gehalt kritischer Substanzen auf. Auch das vom deutschen Allergie- und Asthmabund vergebene DAAB-Label gehört zu den wichtigsten Qualitätssiegeln für Allergiker und Asthmatiker. Wer derweil zu einer allergenarmen Alternative greifen möchte, der ist mit einem chemiefreien Natur-Waschmittel sehr gut beraten. Naturwaschmittel sind frei von künstlichen Duftstoffen, Bleichmitteln sowie anderen reizenden Substanzen und demnach auch für Allergiker sowie für Personen mit Neurodermitis sehr gute verträglich. Dank der natürlichen Inhaltsstoffen sind Bio-Waschmittel zudem vollständig biologisch abbaubar und ideal für umweltbewusste Personen.
Unser Tipp: Wer gerade kein Naturwaschmittel zur Hand hat, der kann sein Bio-Waschmittel auch aus Rosskastanien, ätherischen Ölen sowie Efeublättern ganz einfach selbst herstellen.
Wie kann die Waschmittelallergie behandelt werden?
Grundsätzlich lässt sich eine Waschmittelunverträglichkeit nicht heilen, sodass in erster Linie die Symptome behandelt werden müssen. Reichhaltige Feuchtigkeitscremes und Salben mit einem hohen Fettgehalt lindern Reizungen und stärken die Schutzbarriere der Haut. Der Hautarzt kann an dieser Stelle spezielle Sensitiv-Cremes für empfindliche Haut verschreiben. Die entsprechenden Salben sind frei von reizenden Inhaltsstoffen und fördern die Regeneration der Haut. Alternativ kann sich auch eine Lichttherapie als besonders wirkungsvoll erweisen. Die einzelnen Therapiemaßnahmen sollten jedoch stets in Rücksprache mit dem Hautarzt erfolgen.
Worauf sollten Waschmittelallergiker achten?
Waschmittelallergiker können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sich vor möglichen Allergiebeschwerden zu schützen oder diese zumindest zu lindern. Zunächst ist es vor dem Kauf ratsam, auf die Liste der Inhaltsstoffe sowie etwaige Prüfsiegel, wie beispielsweise das ECARF- sowie das DAAB-Siegel, zu achten. Weiterhin lohnt es sich, nur wenig Waschmittel zu nutzen und die Wäsche nach der Reinigung noch einmal in der Maschine durchspülen zu lassen. Kleidung aus Naturfasern sollte stets bevorzugt werden, da diese ein niedrigeres Allergie-Potenzial birgt. Insgesamt reichen einfache Vorkehrungen aus, um möglichen Allergiebeschwerden präventiv entgegenzuwirken.