Alltagstipps für Allergiker

Alltagstipps für Allergiker: Von Schlafzimmer bis Garten

Der Alltag von Allergikern kann von zahlreichen Einschränkungen geprägt sein. Allergische Reaktionen drohen bei Kontakt diverser Allergene sowohl in Innenräumen als auch im Freien. Wir haben praktische Tipps für einen möglichst uneingeschränkten Alltag zusammengestellt. Darunter Hilfestellungen für einen erholsamen Schlaf, zum Speiseplan und für mehr Freude am Garten.

Besser schlafen dank allergikerfreundlichen Matratzen

Das allergene Potenzial ist im Schlafzimmer leider besonders groß und kann den notwendigen Schlaf massiv einschränken. Insbesondere Matratzen machen Allergikern das Leben schwer, weil sie ein regelrechtes Paradies für Hausstaubmilben darstellen. Ihr Kot, aber auch ihre Eier und Reste der kleinen Spinnentiere haben eine allergieauslösende Wirkung. Vorwiegend ist jedoch der Milbenkot für allergische Reaktionen verantwortlich.

Eine der Hauptnahrungsquellen der ansonsten harmlosen Tiere sind die menschlichen Hautschuppen. Da die Menge an Hautschuppen, die eine Person täglich verliert, als Tagesration für etwa 1,5 Millionen Hausstaubmilben ausreicht, tummeln sich in Haushalten besonders viele davon. Jede Hausstaubmilbe überlebt etwa zwei bis vier Monate. „In dieser Zeit bildet sie ungefähr das 200-fache ihres Gewichtes an Exkrementen“, so die Deutsche Lungenstiftung in einem Beitrag zur Hausstauballergie.

Matratzen ernähren aufgrund des direkten Hautkontakts eine große Menge Hausstaubmilben. Grund genug, das Schlafsystem sorgfältig auszuwählen und allergikerfreundliche Produkte zu wählen:

  • Häufig werden in diesem Zusammenhang Latex- und Kaltschaum-Matratzen Latexmatratzen verfügen über antibakterielle und hygienische Eigenschaften. Für Hausstaubmilben sind sie kein guter Nährboden. Allerdings sind sie tabu bei einer Latexallergie. Ein weiterer Nachteil ist das hohe Gewicht.
  • Kaltschaummatratzen sind im Vergleich deutlich leichter, jedoch ungünstig für Menschen, die schnell und stark schwitzen.
  • Eine weitere Alternative sind Taschenfedernmatratzen, weil auch sie gute hygienische Bedingungen bieten und den Wärme- sowie Feuchtigkeitstransport fördern. Maßgeblich ist hierbei ihr Aufbau. „Die Federn im Matratzenkern sind einzeln in Stofftaschen verpackt […]. Zwischen den einzelnen Taschenfedern kann die Luft bestens zirkulieren, was die Matratze besonders atmungsaktiv werden lässt“, erklärt ein deutscher Matratzenanbieter in diesem Artikel über Taschenfederkernmatratzen. AM Quality hat darin die wesentlichen Eigenschaften der Matratzenart sowie Tipps für die zusätzliche Verbesserung der Belüftung beschrieben.

Was bei der Schlafzimmerhygiene für Allergiker außerdem wichtig ist, kannst du hier nachlesen.

Gefahrlos essen trotz Allergie

Lebensmittelallergien bringen individuelle Herausforderungen mit sich. Problematisch kann es in Haushalten werden, in denen Allergiker mit Menschen ohne Allergien zusammenleben. Für viele stellt sich die Frage, ob es besser ist, die essbaren Allergieauslöser vollständig aus dem Haushalt zu verbannen oder diese trotz der Allergiker vorrätig zu haben, um alle Mitglieder der Familie hinsichtlich des Umgangs mit Nahrungsmitteln zu schulen.

Beide Lösungen sind mit Vor- und Nachteilen verbunden. Während der komplette Verzicht das Risiko für Kreuzkontaminationen ausschließt, jedoch eine künstliche Situation schafft, gehen mit dem Vorhandensein allergieauslösender Lebensmittel wiederum Gefahren einher und allergiefreie Familienmitglieder müssen auf gewisse Dinge verzichten.

Mit ein paar praktischen Tricks profitieren beide Seiten:

  • Hände waschen: Das kontrollierte Waschen der Hände nach dem Umgang mit allergenhaltigen Nahrungsmitteln sollte für alle Familienmitglieder zur Gewohnheit werden. So wird „Verunreinigungen“ allergenfreier Speisen vorgebeugt.
  • Kochgeschirr: Auch bei Schneidebrettern, Besteck, Töpfen und Co. muss darauf geachtet werden, dass Allergenfreies nicht mit Oberflächen in Berührung kommt, die zuvor mit allergenhaltigen Produkten „verunreinigt“ wurden.
  • Kennzeichnung: Damit sich Allergiker schneller zurechtfinden und beim Kochen und Backen keine „falschen“ Zutaten verwendet werden, sind Allergene deutlich zu kennzeichnen.
  • Vorräte: Bei der Vorratshaltung ist eine klare Trennung zwischen allergenhaltig und allergenfrei ratsam.

Hilfestellungen für den Einkauf und das Auswärts-Essen hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) in einem Ratgeber für Menschen mit Nahrungsmittelallergie zusammengestellt.

Allergenarme Gärten anlegen

Auch eine bewusste Gartengestaltung kann Allergikern das Leben deutlich erleichtern. Allergieauslöser lassen sich zwar nie zu 100 Prozent ausschließen, aber mit einer sorgfältigen Auswahl der Pflanzen kann das allergene Potenzial in der heimischen grünen Lunge deutlich gesenkt werden. Es gibt zahlreiche Sorten, die in der Vergangenheit nur sehr selten als allergieauslösend in Erscheinung getreten sind oder bislang noch gar nicht. Einige Vertreter haben wir für dich arrangiert:

KategorieSorten
KräuterSalbei

Rosmarin

Oregano

Pfefferminze

Schnittlauch

Petersilie

KletterpflanzenClematis

Kletterrosen

Kletterhortensie

BeetpflanzenMännertreu

Stiefmütterchen

Ranunkel

Kapuzinerkresse

Petunie

StaudenStockrose

Fetthenne

Fingerhut

Akelei

Funkie

Heuchera

 

Möchtest du Insekten wertvolle Nahrungsquellen bereitstellen, sind Pflanzen wie Hortensien, Weißdorn, Hartriegel und Spierstrauch ideal. Aber auch Obstbäume und Obststräucher wie die Gartenbirne oder die Himbeere sind perfekte Vertreter für lebendige Gärten.

Fotografien von „manfredrichter“ / „StockSnap“ / „Brett_Hondow“ pixabay.com

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