
Schwitzen mit Neurodermitis: Was die Haut wirklich entlastet
Neurodermitis zählt zu den häufigsten chronischen Hauterkrankungen in Deutschland. Die ohnehin empfindliche Haut vieler Betroffener reagiert besonders sensibel auf Reize wie Hitze, Reibung oder Feuchtigkeit.
Schwitzen ist daher ein häufiger Auslöser für akute Beschwerden. Vor allem in den warmen Monaten nimmt die Belastung durch die vermehrte Schweißproduktion für die Betroffenen deutlich zu.
Schweiß enthält neben Wasser auch Salze, Harnstoff und Milchsäure. Diese Stoffe können auf geschädigter Haut Juckreiz, Brennen oder Entzündungen auslösen. Besonders problematisch wird es, wenn die Kleidung scheuert oder der Schweiß auf der Haut verdunstet und sie dabei noch stärker austrocknet.
Schweiß als unterschätzter Trigger
Bei Neurodermitis ist die Barrierefunktion der Haut grundlegend gestört. Allergene, Mikroorganismen und Umwelteinflüsse gelangen leichter in die tiefen Hautschichten. Hitze und Schwitzen wirken dabei zusätzlich als Verstärker. Dies belegen auch aktuelle Studien, unter anderem vom Deutschen Zentrum für Allergieforschung.
Je stärker die Schweißbildung, desto höher das Risiko für einen neuen Schub – vor allem an den typischen Stellen wie Armbeugen, Kniekehlen oder am Hals. Sport, emotionale Anspannung oder auch heiße Innenräume verstärken die Tendenz zum Schwitzen.
Wichtig ist es daher, im Alltag gezielt gegenzusteuern. Unter anderem haben sich dafür in der Praxis Produkte bewährt, die bei starkem Schwitzen unterstützen, ohne die Haut zusätzlich zu reizen. Zu finden sind solche Lösungen beispielsweise unter https://www.sweat-off.com/, die auf die Bedürfnisse empfindlicher Haut abgestimmt sind.
Alltagstaugliche Strategien bei Wärme
Bereits die Wahl der Kleidung hat großen Einfluss auf das Hautklima. Leichte, atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle oder Leinen sind synthetischen Materialien generell vorzuziehen. Locker sitzende Kleidung verhindert außerdem Reibung und verringert dadurch das Risiko für Hitzestau. Kopfbedeckungen aus Naturfasern schützen die Haut außerdem bei direkter Sonneneinstrahlung.
In Innenräumen empfiehlt sich eine Temperatur unter 22 Grad. Dies wirkt für viele Menschen mit Neurodermitis spürbar entlastend. Zudem sollte starkes Schwitzen durch gut dosierte körperliche Aktivität ausgeglichen werden – jedoch ohne die Haut unnötig zu strapazieren.
Wasser, das zu heiß ist, trocknet die Haut zusätzlich aus. Ideal sind deswegen kurze, lauwarme Duschen mit seifenfreien Waschlösungen.
Nach dem Abtrocknen sollte die Haut darüber hinaus direkt mit einer rückfettenden, parfümfreien Pflege behandelt werden. Inhaltsstoffe wie Glycerin, Urea oder Ceramide haben sich als wirksam erwiesen, um die Hautbarriere gezielt zu stärken.
Bewegung mit Rücksicht auf die Haut
Regelmäßiger Sport wirkt sich generell positiv auf das Immunsystem aus. Er kann bei Neurodermitis durch den vermehrten Schweiß und die Reibung allerdings die Beschwerden verstärken.
Diejenigen, die bei Bewegung schnell schwitzen, sollten daher besonders auf eine gut belüftete Trainingsumgebung achten. Bewegungseinheiten am frühen Morgen oder abends sind meist besser verträglich als ein intensives Training in der Mittagshitze.
Nach dem Sport ist es zudem wichtig, den Schweiß zügig abzuwaschen und die Haut sanft zu pflegen. Dermatolog:innen empfehlen bei Bedarf auch eine gezielte Nachbehandlung mit medizinischer Basispflege, um neuen Entzündungen vorzubeugen.
Wann ärztlicher Rat nötig wird
Treten durch den Schweiß immer wieder nässende Ekzeme auf, lohnt sich eine Abklärung durch einen Hautarzt. In manchen Fällen ist starkes Schwitzen nämlich nicht nur Begleiterscheinung, sondern ein eigenständiges Krankheitsbild – die sogenannte primäre Hyperhidrose.
Für Menschen mit einem schweren Neurodermitisverlauf stehen zudem moderne Therapien zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt stets individuell abgestimmt, je nach Alter, Krankheitsgeschichte und Hautbild. Auch Wirkstoffe wie Dupilumab haben sich bei bestimmten Patientengruppen bewährt.
Entscheidend ist, dass Therapie und Pflege Hand in Hand gehen, vor allem bei hohen Temperaturen.