Die Insektenstichallergie und Ihre Symptome, Tipps für Allergiker
Unter einer Insektenstich-Allergie (Hymenopterengiftallergie),versteht man allergische Reaktionen auf einen Bienenstich, Mückenstich oder Wespenstich.
Eine Insektenstichallergie kommt vorwiegend nach Stichen von Bienen, Wespen, Mücken , seltener auch Hornissen und Hummeln vor. Diese Insekten haben eine spezielle Verteidigungsstrategie entwickelt, bei der nur die Weibchen mit einem Giftstachel eine artspezifische Giftmischung unter die Haut spritzen. Entwicklungsgeschichtlich war der Stachel zunächst eine Legeröhre von weiblichen Insekten zur Eiablage, erst später diente er durch Kopplung an Giftdrüsen als Waffe zur Verteidigung. Bei Arbeiterinnen, also unfruchtbaren Weibchen staatenbildender Insekten, dient der Stachel jetzt nur noch als Waffe. Es gibt auch Ameisenarten die stechen können, beispielsweise die Große Knotenameise. In seltenen Fällen kann auch ein solcher Insektenstich eine allergische Reaktion auslösen.
Mücken stechen allerdings nicht um sich zu verteidigen sondern um sich vom Blut der Opfer zu ernähren, auch bei Mücken oder Moskitos kann sich eine Allergie gegen Mückenstiche entwickeln. Allerdings sind die Reaktionen gegen einen Mückenstich oft nicht so heftig wie bei Bienen oder Wespen, das liegt daran das hier kein Gift gespritzt wird sondern Speichel des Insekts beim Blutsaugen in die Wunde gerät. Das kann auch bei Zecken, Bettwanzen, Bremsen oder anderen Insekten die Blut saugen passieren. Bei diesen Bissen und Stichen können Menschen aber auch mit anderen Krankheiten infiziert werden welche durch den Speichel des Insekts übertragen werden können.
Insektenstichallergie Symptome
Bei Allergikern ist typisch, dass zum einen die lokalen Veränderungen an der Einstichstelle besonders ausgeprägt sind (große Quaddeln, flächenhafte Rötung) und sich weiter ausbreiten (starker Juckreiz, Schwellung, Brennen und Rötung am ganzen Körper, Schwellungen an Hals und Gesicht), zum anderen allgemeine Beschwerden auftreten – als Zeichen, dass der Gesamtorganismus betroffen ist. Dazu gehören:
- Schnupfen, tränende Augen
- Übelkeit bis um Erbrechen
- Schwächezustände Atemnot
- Benommenheit, Ohnmacht
- Schwindelgefühle, Herzrasen
- Schluckstörungen, Sprachstörungen
- Angst oder Verwirrung
- Allergischer Schock, Anaphylaxie
Wer diese Symptome bei sich feststellt sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, wer bereits weiß das er gegen Bienen- oder Wespenstiche allergisch ist sollte sich ein Notfallset zulegen mit dem Sofortmaßnahmen ergriffen werden können. Gerade Stiche in den Mund oder Hals können bei Stichen von Insekten mit Gift wie Bienen und Wespen plötzliche und heftige Reaktionen auslösen. Das Notfallset kann in diesem Fall leben retten bevor ein Arzt zur stelle ist, am besten bespricht man mit dem Arzt welche Medikamente enthalten sein sollten.
Eine Insektengiftallergie von Bienen oder Wespen entwickelt sich erst mit der Zeit
Generell entwickelt sich eine Allergie gegen Insektengift erst mit der Zeit und nach mehreren Stichen, der Körper wird durch den wiederholten Kontakt mit dem Insektengift dafür sensibilisiert. Selbst Imker die Jahrelang keine Reaktion auf einen Bienenstich hatten können irgendwann allergisch reagieren. Wer bereits eine Allergie gegen das Insektengift entwickelt hat, regiert zumeist sehr heftig und sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.
Eine Allergie gegen Mückenstiche wird wie schon beschrieben nicht durch das typische Insektengift ausgelöst, die Reaktion ist deshalb wesentlich geringer und bei Nichtallergikern treten meist nur kleine Pickel oder Pusteln auf die stark jucken. Eine Allergie gegen Mückenstiche macht sich zumeist dadurch bemerkbar das die Hautrötung sehr lange anhält und die Haut um die Einstichstelle verhärtet ist. Wer diese Verhärtungen bemerkt sollte sich gerade im Sommer gegen Mückenstiche schützen. Man kann Mückenschutzmittel auf die Haut auftragen oder sich mit Mückennetzen schützen. Vorbeugend können auch Antihistaminika eingenommen werden wenn mit Mückenstichen zu rechnen ist.
Allergenvermeidung und Tipps zur Insektengiftallergie
- Zu den Maßnahmen, einen Insektenstich zu vermeiden, gehören u.a.: Vermeiden des Verzehres von Speisen oder Getränken im Freien, Hände- und Mundwaschen nach dem Essen, weitgehend bedeckende Kleidung, nicht Barfußlaufen, kein offenes Schuhwerk, dicht anliegende Kleidung beim Motorradfahren und mit einem Netz versehene Fahrradhelme.
- Es empfiehlt sich, besonders an Tagen mit schwülheißer Witterung sehr vorsichtig zu sein, da Insekten insbesondere dann aggressiv sind.
- Helle Kleidungsstücke sind dunklen vorzuziehen.
- Wohnungsfenster sollten tagsüber geschlossen bleiben bzw. durch Insektennetze gesichert werden. Abends kein Licht bei geöffnetem Fenster, weil Hornissen nachtaktiv sind und Lichtquellen anfliegen.
- Einem erhöhten Stichrisiko setzt man sich des Weiteren beim Obst- oder Blumenpflücken, in der Nähe von Abfallkörben und bei Verwendung von parfümierten Kosmetika aus. Sollte sich ein Insekt annähern sind hastige oder gar schlagende Bewegungen zu vermeiden. Stattdessen sollte ein ruhiger Rückzug mit langsamen Bewegungen erfolgen. Quelle: wikipedia.org
- Auf Wiesen sollte man generell nicht Barfuß laufen da einige Wespen und Hummeln Ihre Nester im Boden bauen oder alte Mäuselöcher nutzen. Bienen sammeln auch den Nektar von Blüten wie Gänseblümchen oder Klee welche sehr nah am Boden blühen.
- Wer bereits von einer Biene gestochen wurde sollte den Stachel entfernen, dieser bleibt im Gegensatz zu Wespenstichen in der Haut und ein kleiner Giftsack pumpt das Insektengift weiter in den Stich. Am besten verwendet man eine Pinzette oder Streift den Stachel mit einem flachen Gegenstand ab um den Giftbeutel nicht auszudrücken.
- Gegen Mückenstiche kann man sich mit einem Insektenrepellent wie zb. Autan schützen, nach dem eincremen mit dem Mückenschutz ist man bis zu 8 Stunden vor deren Angriffen geschützt. Auch Mückennetze oder Pollenschutzgitter vermeiden das Eindringen der Plagegeister.
Behandlung und Therapie von Insektenstich Allergien
Bei einer Allergie gegen Insektengift kann ein Arzt feststellen wogegen genau man allergisch ist und bei einer erfolgreichen Diagnose eine Behandlung mit der sogenannten Hyposensibilisierung gegen das Insektengift durchführen. Hierbei wird der Körper über einen langen Zeitraum mit dem Allergen konfrontiert und gewöhnt sich mit der Zeit daran. Bei Sofortreaktionen sollte man direkt auf sein Notfallset zurück greifen und wie vom Arzt empfohlen vorgehen zudem sollte man den Notruf wählen und Hilfe holen.
Bei Mückenstichen macht eine Desensibilisierung weniger Sinn, da diese zumeist nur Saisonal auftreten und zudem weniger gefährlich sind. Am besten versucht man sich vor den Stichen zu schützen. Auch die Einnahme von Histaminblockern kann hier vor heftigeren Reaktionen schützen und ist zumeist schon ausreichend. Ein Mückennetz im Schlafzimmer oder vor den Fenstern sollte jeder Mückenstich-Allergiker in betracht ziehen.
Produkte zum Thema Insektenstich.
Fliegengitter oder Mückennetz für Allergiker
Mückenschutzmittel für Allergiker