Lässt Corona die Preise für Antiallergika steigen?

Medikamente

Corona: teure Antiallergika durch hohe Nachfrage

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an einer Allergie. Obwohl es dabei meist nur zu leichten Hautreaktionen oder einem harmlosen Schnupfen kommt, können auch lebensbedrohliche Symptome auftreten. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass circa 30 Prozent der Bevölkerung allergisch gegen bestimmte Stoffe reagiert. Seit dem Auftreten des Coronavirus im März 2020 ist die Nachfrage nach Antiallergika und anderen rezeptfreien Medikamenten enorm gestiegen.

Nachfragesteigerung mit erheblichen Auswirkungen auf die Preise

Gestiegene Preise bei Antiallergika können dazu führen, dass möglicherweise auf Allergie-Behandlungen verzichtet werden muss. Dabei sind nicht nur Allergiemittel von den Preissteigerungen betroffen. Coronabedingt sind viele Medikamente in diesem Jahr bis zu 46 Prozent teurer geworden. Rezeptfreie Medizinprodukte wurden bereits mit Beginn der Corona-Krise „gehamstert“. Die hohe Nachfrage nach frei verkäuflichen Arzneimitteln hatte erhebliche Auswirkungen auf die Preise. Inzwischen ist das Preisniveau in den meisten Medikamenten-Kategorien wieder leicht gesunken, allerdings ist der Abstand zum Vorjahresniveau weiterhin groß. Obwohl die Preise für Antiallergika seit März um etwa 14 Prozent niedriger sind, liegen die Durchschnittspreise derzeit immer noch 33 Prozent über dem Normalpreis von 2019. Der Corona-Effekt hat auch im Online-Bereich anhaltend höhere Preise für rezeptfreie Medikamente hervorgebracht, wie idealo bei einer Analyse durchschnittlicher Angebotspreise besonders beliebter Arzneimittel aus der Hausapotheke ermittelte.

Preisanstieg Medikamente
Quelle: https://www.idealo.de/magazin/wp-content/uploads/sites/25/2020/07/preisanstieg-medikamente-mrz-2019-mrz-2020.png

Der Preisanstieg ist auch bei Allergiemitteln und Heuschnupfenmitteln deutlich sichtbar. Da Allergien grundsätzlich nicht heilbar sind, müssen diese mit speziellen Präparaten behandelt werden. Als Allergien werden Fehlfunktionen des Immunsystems bezeichnet, mit der das körpereigene Abwehrsystem auf Stoffe, die eigentlich ganz harmlos sind, reagiert. Für die Entstehung einer Allergie kommen verschiedene Ursachen infrage. In der Wissenschaft wird die vermehrte Ausbreitung von Allergien aller Arten oft diskutiert.

Können natürliche Antihistaminika eine Alternative zu herkömmlichen Allergiemitteln sein?

Der Botenstoff Histamin, der aus der Aminosäure Histidin gebildet wird, spielt beim Entstehen von Allergien eine wesentliche Rolle. Wenn eine Histaminintoleranz besteht und das Histamin nicht richtig abgebaut werden kann, gelangt der Eiweißstoff in den Körper und kann an unterschiedlichen Stellen Symptome verursachen, die meist mit Antiallergika behandelt werden. Eine Alternative, die Symptome von Allergien zu reduzieren, sind natürliche Antihistaminika. Im Unterschied zu gängigen Arzneimitteln gegen Allergien, die Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit und Sehstörungen verursachen können, ist bei Naturmitteln nur in geringem Maß mit unerwünschten Zusatzwirkungen zu rechnen. Zu den natürlichen Antihistaminika gehören die Probiotika. Diese kleinen Mikroorganismen sollen den Körper dabei unterstützen, eine gesunde Darmflora aufzubauen und gleichzeitig das Immunsystem, das für die Abwehr von Allergien zuständig ist, stärken. Zu den besten natürlichen Antihistaminika gehört das Flavonoid Quercetin, das über entzündungshemmende Eigenschaften verfügen und in hoher Dosierung sogar gegen Virusinfektionen helfen soll. Gute Quercetinquellen sind Lebensmittel wie Grünkohl, Brokkoli, Zwiebeln, Äpfel und Heidelbeeren. Außerdem besteht die Möglichkeit, dem Körper Quercetin über Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Um Histaminintoleranz-Symptome effektiv zu reduzieren, kann der Einsatz entsprechender Nahrungsergänzungspräparate sinnvoll sein. Bei Histaminintoleranz sollten Lebensmittel, die reichlich Vitamin C, aber wenig Histamin enthalten, wie schwarze Johannisbeeren, Blaubeeren, Aprikosen, Blumenkohl und Petersilie möglichst oft auf dem Speiseplan stehen. Damit die Symptome zurückgehen, reichen Nahrungsmittel als natürliche Antihistaminika meist nicht aus. Mit Vitamin C in einer Dosis von 0,5 Gramm als Nahrungsergänzung eingenommen, können oft gute Erfolge erzielt werden.

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