Kann eine Corona Impfung Allergien auslösen?
Gibt es eine Corona Impfung Allergie? In UK wurden bereits allergische Reaktionen beobachtet, Tipps und Infos zur Corona Impfung.
Allergien gegen den Corona Impfstoff sind bekannt, allerdings treten anaphylaktischen Reaktionen relativ selten auf. In England wurde am 8.12.2020 das Corona-Massenimpfprogramm mit dem Impfstoff „BNT162b2“ von Pfizer und Biontech gestartet. Bei den Corona Impfungen wurden bereits mehrere Allergische Reaktionen auf den Impfstoff von der UK-Arzneibehörde beobachtet. Tatsächlich gibt es bei fast allen Impfungen gelegentlich allergische Reaktionen auf den Impfstoff selber oder einen seiner Bestandteile. Die Häufigkeit solcher Reaktionen wird allgemein mit eins zu fünfzigtausend angegeben. Für die Corona Impfung Allergie gibt es noch keine genauen Daten, man muss aber davon ausgehen das Allergiker besonders gefährdet sind.
Zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommt es nach einer Impfung nur einmal bei einer Million Impfdosen. Allergiker reagieren zu einem Drittel bereits bei der ersten Impfstoffgabe mit allergischen Erscheinungen – falls Allergene enthalten sind, auf die eine Sensibilisierung vorliegt. In diesem Fall wäre bei den notwendigen Folgeimpfungen die Frage zu stellen, ob diese bei einem bekanntem Allergengehalt mit demselben Impfstoff durchgeführt werden können.
Corona Impfstoffe und Allergene
Die bisher entwickelten Corona-Impfstoffe folgen zum Teil neuen Technologien. In Deutschland werden vermutlich vorerst drei solcher Impfstoffe zugelassen: der Corona-mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer, der in Großbritannien entwickelte Corona-Impfstoff von AstraZeneca – ebenfalls ein sogenannter Vektor-Impfstoff – sowie der Sub Unit-Impfstoff des französischen Herstellers Sanofi. Letzterer wurde n Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmakonzern GSK entwickelt.
Bisher wurden bei konventionellen Impfstoffen vor allem allergische Reaktionen auf Hühnereiweiß oder Thiomersal verzeichnet. Die genannten Corona-Impfstoffe sind aber vollkommen anders gelagert. Sie gelten zwar als gut verträglich – doch die Testungen wurden wegen der ausufernden Pandemie in größter Eile vorgenommen. Zwar wurden bei den Testreihen der genannten Corona-Impfstoffe auf ihre Verträglichkeit, auch Menschen mit Vorerkrankungen und Allergien geimpft. Doch als Langzeitversuch mit ausreichend vielen Probanden ist das nicht zu bezeichnen.
Daher ist es derzeit schwer zu beurteilen, welche allergischen Reaktionen prozentual auftreten könnten. Generell wird es vermutlich nicht sehr viel häufiger als früher zu einer Corona Impfung Allergie kommen. Inwieweit es zu pseudoallergischen Erscheinungen kommt, ist noch unbekannt. Potenziell kann es bei jedem Impfstoff zu unerwünschten Reaktionen kommen. Diese können sogar jeden Geimpften betreffen. Der Schweregrad solcher Effekte ist meist mild. Die Reaktionen auf den Impfstoff erfolgen meist lokal begrenzt und vorübergehend. Nur im Extremfall kommt es zu einem anaphylaktischen Schock.
Um unerwünschte Reaktionen weitgehend auszuschließen, sollen sich Menschen, die soeben gegen Corona geimpft wurden, noch eine Viertelstunde im Impfzentrum aufhalten. Ob das in der Praxis immer machbar ist, ist derzeit ungewiss. Für Allergiker scheint dieser Beobachtungs-Zeitraum ohnehin zu kurz. Allergiker bei denen die Auslöser der Allergie bekannt sind sollten sich vorab über die Inhaltsstoffe der Impfung informieren.
Symptome bei einer Allergie gegen die Impfung
Die Wahrscheinlichkeit einer Corona Impfung Allergie ist bei Menschen erhöht, die bereits einmal bei Impfungen Unverträglichkeiten oder allergische Impfreaktionen gezeigt hatten. Jede weitere Impfung bedeutet ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen. Zu anaphylaktischen Reaktionen kann es potenziell bei jedem Impfstoff und Patienten kommen – unabhängig von bekannten Risikofaktoren. Eine Allergie gegen Impfstoffe tritt meist wegen der Hilfs- und Beistoffe im Impfserum auf.
Leichtere Symptome nach einer Impfung
Bezüglich der oben genannten Impfstoffe ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Allergie gegen die Corona Impfstoffe kommen kann. Allergische Reaktionen des Soforttyps treten binnen einer Stunde nach Verabreichung des Impfstoffes ein. Dabei handelt es sich meistens um IgE-vermittelte Reaktionen. Spätreaktionen treten binnen einiger Stunden oder einiger Tage ein. Im Gegensatz zur Sofortreaktion sind diese Reaktionen meist nicht IgE-vermittelt. Es handelt sich vielmehr um zelluläre Entzündungsreaktionen wie Fieber, Rötungen oder Schwellungen am Injektionsort. Diese Reaktionen zeigen lediglich eine stärkere Immunantwort an. Die Symptome klingen bald wieder ab.
Selten kommt es zu serumkrankheitsähnlichen Reaktionen oder zu juckenden Granulomen durch aluminiumhaltige Impfstoffe. In wenigen Einzelfällen erlitten geimpfte Patienten einen Kreislaufkollaps oder eine Schwindelattacke.
Schwere Reaktionen auf den Impfstoff
Der anaphylaktische Schock stellt die schwerste denkbare Soforttyp-Reaktion auf einen Impfstoff dar. Diese IgE-vermittelte allergische Reaktion tritt meist binnen einer halben bis ganzen Stunde nach dem Impfen ein. In einem Drittel der Fälle traten solche Reaktionen schon bei der ersten Impfstoffgabe auf. Die Inzidenz für die Gefahr einer Anaphylaxie liegt bei einem Vorkommnis auf jeweils 50.000 Impfdosen.
Bei höheren Schweregraden kam es 2009 durch einen pandemischen Influenza-Wirkstoff zu noch niedrigeren Inzidenzen. Diese betrafen einen Fall unter 100.000 Impfungen. Bei den Standardimpfstoffen lag die Inzidenz einer Anaphylaktie sogar nur bei einem zu 1.000.000 Impfdosen. Inwieweit diese Häufigkeiten auch auf die genannten Corona-Impfstoffe zutreffen, kann wegen der vorzeitigen Zulassungen erst im anstehenden Impf-Langzeittest ermittelt werden.
Ursachen der allergischen Reaktion auf Impfungen
Eine echte Allergie gegen die Impfung bedarf der Anwesenheit eines Allergens im Impfstoff. Auslöser sind meistens die Impfstoffe selbst. In zweiter Instanz sorgen die die Hilfs- und Zusatzstoffe für allergische Reaktionen. Auslöser allergischer Reaktionen sind dann Konservierungsmittel, Trägersubstanzen oder Stabilisatoren. Herstellungsbedingt können auch Kontaminationen von Impfstoffen eine Rolle spielen.
Bekannte Allergene in konventionellen Impfstoffen
Bei konventionellen Impfstoffen kommt es oft wegen Hühnereiweiß zu allergischen Reaktionen. In der Regel gelten jedoch Impfstoffe, die unter Zuhilfenahme von Hühner-Fibroblasten-Zellkulturen hergestellt werden, als gut verträglich. Sie enthalten nur noch minimale Spuren des Eiweißes. Gleiches gilt für Impfstoffe, die größere Mengen dieser Eiweißstoffe enthalten.
Daher stellt eine Hühnereiweißallergie heutzutage keine Kontraindikation gegen Impfstoffe mehr dar, die auf diese Weise erzeugt wurden. Es empfiehlt sich, geimpfte Allergiker eine Stunde nach der Impfung unter Beobachtung zu stellen. Derzeit sind in Deutschland manche Impfstoffe mit Hühnereiweiß-Gehalt kontraindiziert. Sie werden daher bei Hühnereiweiß-Allergikern durch eiweißfrei hergestellte Impfstoffe ersetzt. Tierische Gelatine wird in modernen Impfstoffen kaum noch verwendet. Eine Allergie gegen Impfstoffe mit Gelatine-Gehalt tritt daher kaum noch auf.
Potenzielle Allergene in mRNA-Impfstoffen gegen Corona
Bisher wurden in Großbritannien, wo der Biontech/Pfizer-Impfstoff im Dezember vorzeitig per Notverordnung zugelassen wurde, zwei allergische Reaktionen beobachtet. Beide Personen waren bereits allergisch vorbelastet.
Die Corona Impfung Allergie war möglicherweise dem in geringen Mengen enthaltenen Polyethylen Glykol (PEG) zuzuschreiben. Dieses soll die mRNA-Impfstoffe vor zu schnellem Abbau im Organismus schützen. Wer eine signifikante Allergie hat, darf im Großbritannien momentan nicht mit Corona-Impfstoffen geimpft werden. Ob das auch in anderen Ländern für die neuen Corona-Impfstoffe mit mRNA-Technologie gelten wird, ist noch unklar.
Die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie das US-Impfserum von Moderna sollen allgemein gut verträglich sein. Ihre Wirksamkeit wird mit 95 Prozent angegeben. Mit typischen Nebenwirkungen wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit sollte gerechnet werden. Das ergaben Testreihen an 30.000 und 40.000 Freiwilligen, die vorzeitig geimpft wurden. Allerdings kann keiner der Hersteller für seinen Corona-Impfstoff bisher Auskunft über Langzeit-Nebenwirkungen geben.
Die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 sind Vektor-Impfstoffe. Sie enthalten Informationen über bestimmte Bauteile des Coronavirus. Die Zelle baut diese Bauteile nach der Impfung nach. Die entstehenden Protein-Fragmente des SARS Covid-19-Virus führen dann zu einer Immunantwort. Die Abwehrreaktion erfolgt erneut, sobald der Geimpfte irgendwo mit Corona-Viren in Kontakt kommt. Die Impfstoff-mRNA bauen sich bereits wenige Tage nach der Impfung wieder ab.
Zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen sind erforderlich. Noch gibt es viele offene Fragen – auch bezüglich des Entstehens einer Corona Impfstoff Allergie.
Nach einem Zitat der CEO des MHRA, Dr. June Raine in den britischen Medien, sollen Personen mit anaphylaktischen Reaktionen auf Impfstoffe, Arzneien oder Lebensmittel nicht mit der Pfizer/BionTech-Vakzine geimpft werden.
Wie kann man bei bekannten Allergien vorbeugen?
Um eine Corona Impfung Allergie auszuschließen, können Allergiker vor einer Impfung einen Pricktest vornehmen lassen. Außerdem ist zu erfragen, welche Inhaltsstoffe in dem Impfstoff vorliegen, den sie erhalten werden. Möglicherweise gibt es besser verträgliche Alternativen.
Eine spätere Impfung ist wegen der vorliegenden Risiken anzustreben. Die Forscher und Impfstoff-Hersteller wissen in einigen Monaten sicher mehr über die inzwischen aufgetretenen allergischen Reaktionen. Vor der Impfung sollten die Mediziner, die das Serum verabreichen, jeden Patienten nach Allergien fragen. Im eigenen Interesse ist von allen Allergikern eine ehrliche Auskunft anzustreben.
Prinzipiell ist eine Sensibilisierung gegen Impfstoff-Bestandteile eher zu erwarten. Eher selten dürfte es zu einer allergischen Reaktion auf die minimal enthaltenen Allergene wie Hühnereiweiß oder das Konservierungsmittel Thiomersal bzw. Polyethylen Glykol (PEG) kommen. Bei vorab durchgeführten Intrakutan-Tests könnten sich falsch-positive und lediglich durch immunologische Irritationen hervorgerufene Hauttestergebnisse ergeben. Bekanntermaßen tritt eine IgE-Antwort auf Impfstoffe relativ häufig auf. Sie ist als normale Impfreaktion anzusehen.
Lag allerdings bereits einmal eine klinisch relevante allergische Reaktion auf bestimmte Impfstoffe vor, ist eine vorab durchgeführte allergologische Risikoabwägung sinnvoll. Diese Abwägung sollte etwa vier Wochen vor der Impfung erfolgen. Bisher gibt es jedoch kein standardisiertes Vorgehen für solche Abwägungen. Wichtig ist, dass das beim Allergiker Reaktionen auslösende Allergen identifiziert wird. Nur so kann anschließend ein (Corona-)Impfstoff gesucht werden, der dieses Allergen nicht enthält.
Worauf sollten Allergiker bei einer Corona Impfung achten ?
Empfohlen wird, Allergikern, die bereits einmal durch eine schwerwiegende allergische Reaktion aufgefallen sind, zunächst mit einem im Verhältnis 1:10 verdünnten Impfstoff zu impfen. Allerdings kann auch dieser vorsichtige Test schon zu allergischen Reaktionen führen. Gegebenenfalls kann einer der IgE-Titer herangezogen werden. Damit könnten potenzielle Reaktionen auf Allergene wie Ovalbumin, Hefe, Gelatine, Latex oder im Impfstoff verwendete Konservierungsmittel ermittelt werden.
Bei Patienten, die schon einmal eine gravierende allergische Reaktion auf einen Impfstoff entwickelt haben, sollte eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abschätzung zur Grundlage aller weiteren Entscheidungen genommen werden. Falls möglich, sollte nach einem geeigneteren Impfstoff ohne Allergen-Gehalt gesucht werden.
Wie wird eine impfstoffbedingte Allergie behandelt?
Sollte es bei Risikopersonen tatsächlich zu einer Corona Impfstoff Allergie kommen, sind zwei Modelle denkbar. Bei leichten Immunreaktionen – etwa Müdigkeit, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen – klingen diese Effekte sehr bald wieder ab. Bei leicht allergischen Reaktionen wie Hautrötungen oder Unwohlsein sollte das ebenfalls der Fall sein. Eine medizinische Behandlung ist in der Regel nicht notwendig.
Ein anaphylaktischer Schock stellt jedoch einen potenziell lebensbedrohlichen Notfall dar. Er bedarf sofortiger Gegenmaßnahmen. Der Betroffene muss umgehend eine größere Menge Flüssigkeit über eine Infusion erhalten. Außerdem erhalten die Betroffenen eine Adrenalinspritze. Meistens erholen sich die Patienten nach dieser Behandlung schnell. Eine Krankenhauseinweisung erfolgt nach einem impfbedingtem Schockzustand nur selten.