Wespenstich: Erste Hilfe bei einer allergischen Reaktion
Sie wurden schon einmal von einer Wespe oder Biene gestochen? Schmerzhaft und ärgerlich, doch in den meisten Fällen ungefährlich. Sofern Sie keine Allergie gegen Wespengift haben, entsteht eine schmerzhafte und juckende Stelle, die nach einigen Tagen wieder von selbst verschwindet. Wespenstiche für Nicht-Allergiker sind in Einzelfällen also harmlos. Erst, wenn viele Wespenstiche in kurzer Zeit aufeinander folgen, oder eine allergische Reaktion ausgelöst wird, kann es ernsthaft gefährlich werden. Bei letzterem ist schnelles Handeln gefragt.
Unvorhersehbare Wespenstichallergie
Meistens passiert es unvorbereitet im Freien, allerdings können Wespen im Haus auch gefährlich werden. Eine Allergie gegen Wespen- und Bienenstiche kann verschiedene Intensitäten erreichen. Von der leichten Hautreaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock ist alles möglich. Eine allergische Reaktion auf Wespenstiche äußert sich sofort, also wenige Sekunden oder Minuten nach dem Einstichmoment. Das besondere an einer Bienen– und Wespenallergie: Die allergische Reaktion wird erst beim zweiten Stich im Leben ausgelöst. Es kann also sein, dass Allergiker erst bei ihrem zweiten Stich von der Allergie erfahren. Dies macht diese Form der Allergie so unvorhersehbar. Bei einigen Allergikern steigert sich die Reaktion bei jedem Stich.
Symptome einer Wespenstichallergie
Die normalen Symptome eines Wespenstichs ist eine geschwollene Einstichstelle, Schmerzen, Brennen und Juckreiz, was sich spätestens nach 24h an der betroffenen Stelle äußert. Bei Allergikern können auch Stellen betroffen sein, die nicht in der Nähe der Einstichstelle befindlich sind. In diesem Fall spricht man von einer anaphylaktischen Reaktion. In einigen mittelschweren Fällen kann es zu Schnupfen, Übelkeit und Erbrechen, Schwindelgefühl und Schluckbeschwerden kommen. Begleitet werden diese gelegentlich von generellem Unwohlsein und einem körperlichen Schwächegefühl. Bei schweren Fällen wird es gefährlicher: Atemnot, Herzrasen, Blutdruckabfall und sogar Organversagen oder einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommen, was zum Tode führen kann. Jährlich betrifft dies etwa 20 Fälle.
Was tun bei einer allergischen Reaktion
Tritt eine unerwartet starke Reaktion durch einen Wespenstich auf, sollte man in schweren Fällen unbedingt den Notarzt verständigen oder in ein Krankenhaus gehen. Für Personen, die von ihrer Allergie wissen, gibt es außerdem tragbare Notfallsets mit Medikamenten, die die akute und lebensbedrohlichen Symptome der Allergie lindern oder stoppen können. In der Regel erhalten die Sets Kortison und Antihistaminika. Aber auch Adrenalinpens und andere kreislaufstabilisierenden Mittel sind enthalten, um besonders schwere Reaktionen durch eine Eigeninjektion in den Oberschenkel zu unterbinden. Auch, wenn das Notfallset genutzt wird, muss ein Notarzt verständigt werden, um eventuelle Folgeschäden auszuschließen.
Hilfe für Betroffene
Nach einem Bienenstich ist es wichtig, den Stachel zu entfernen. Dieser sollte jedoch nicht gezogen werden, sondern weggewischt oder weggekratzt werden, um das weitere Entleeren der Giftblase zu vermeiden. Durch die Quetschung, zum Beispiel beim Ziehen mit einer Pinzette, könnte sich sonst weiteres Gift in die Wunde entleeren.
Allergikern kann nach einem Stich geholfen werden, indem man ihnen das Notfallset reicht oder es direkt bei ihnen anwendet. Dabei ist es wichtig, die Betroffenen zu beruhigen und ihnen die erste Panik zu nehmen. Im besten Fall kann die betroffene Person außerdem Anweisungen für die akute Hilfe geben. Es ist wichtig, dass Betroffene frei und gut atmen können. Eng anliegende Kleidungsstücke, Schals oder Halstücher sollten dementsprechend gelockert werden. Bei Kreislaufproblemen kann es hilfreich sein, die Person auf dem Rücken zu lagern und die Beine hochzulegen. Sollte darüber hinaus eine Bewusstlosigkeit auftreten, muss die stabile Seitenlage angewandt. werden. Im schlimmsten Fall, bei einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch, müssen Maßnahmen zur Wiederbelebung eingeleitet werden.
Eine Wespenstichallergie kann sehr überraschend und in unvorhersehbarer Intensität ausgelöst werden. Es ist wichtig, im Falle eines Wespenstichs die Ruhe zu bewahren, doch auch rechtzeitig Hilfe zu holen. Im Zweifelsfall kann ein Arzt schnell die richtige Behandlung einleiten. Es sollten sich dennoch keine Wespen im Haus befinden, denn Stiche sind immer schmerzhaft und unangenehm. Für die Entfernung des Wespennestes sollte unbedingt ein Fachmann kontaktiert werden.