Haselnussallergie: Symptome, Ursachen und Tipps für Allergiker
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Eine Haselnussallergie macht sich oft durch Jucken oder Kribbeln an Mund und Zunge bemerkbar, die Symptome können aber auch wesentlich schwerer ausfallen. Allergiker mit einer Allergie gegen Haselnüsse leiden oft auch an anderen Allergien, den sogenannten Kreuzallergien. Haselnüsse werden in sehr vielen Produkten verarbeitet, vornehmlich in Plätzchen oder Kuchen, aber auch in Fertigbackmischungen, Schokolade, Pralinen oder Kosmetika wird die Haselnuss verarbeitet. Die Haselnussallergie macht sich zumeist nach dem Verzehr bemerkbar und löst dann das orale Allergiesyndrom aus, aber auch auch die Pollen können eine Allergie auslösen.
Die Hasel gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und kann bis zu 5 Meter hoch werden. Der Strauch ist in ganz Europa bis nach Asien verbreitet und gehört zu den sogenannten Frühblühern welche in Deutschland schon ab Februar blühen. Die Haselnuss wird im Handel, gemahlen, als ganze Nuss oder auch als Haselnussöl angeboten und von der Industrie in großen Mengen verarbeitet. Die Hauptlieferanten der Haselnuss sind Heute die Türkei und Italien wo zumeist die Lambertshasel angebaut wird.
Was ist eine Haselnussallergie ?
Eine Allergie welche nur durch die Haselnuss selber indiziert ist kommt relativ selten vor zumeist bestehen bereits andere Allergien, zb. gegen Äpfel oder Birkenpollen. Eine Allergie entwickelt sich zumeist erst nach mehrmaligem Kontakt mit dem Allergen, unser Immunsystem erkennt das Haselnussallergen als Angreifer und bildet dann Abwehrstoffe. Unser Körper reagiert dann mit den typischen Symptomen einer Haselnussallergie. Auch die Pollen des Haselnussstrauches lösen bei vielen Menschen allergische Reaktionen aus, die Pollen gehören direkt nach der Birke zu den häufigsten Auslösern einer Pollenallergie, hier findet man gesonderte Infos zur Haselpollenallergie.
Symptome der Haselnussallergie
Wie bei anderen Lebensmittelallergien treten bei der Haselnuss in erster Linie orale Symptome auf welche auch als Orales-Allergiesyndrom bezeichnet werden.
- Jucken und Anschwellen von Mund, Lippen, Zunge und Rachen
- Anschwellen der Schleimhäute
- Hautjucken, Pusteln, Pickel und Hautrötungen, Dermatitis
- Magenbeschwerden, Unwohlsein, Durchfall und Erbrechen
- Atembeschwerden, allergische Asthma
- In schweren Fällen, ist auch ein allergischer Schock möglich
Wer diese Symptome bei sich feststellt sollte in jedem Fall einen Arzt bzw. Allergologen aufsuchen. Schon kleine Mengen des Allergens können sehr heftige Symptome der Haselnussallergie bis hin zum allergischen Schock auslösen. Der Arzt kann anhand eines Allergietests feststellen um welche Allergie es sich handelt und dann eine geeignete Therapie einleiten.
Bei der Haselnussallergie wird zumeist der Pricktest eingesetzt, es kann aber auch ein IgE Antikörpertest durchgeführt werden. Bei einer Nahrungsmittelallergie gegen Haselnüsse kann auch ein Provokationstest durchgeführt werden. In jedem Fall sollte ein Allergologe zu Rate gezogen werden um das Allergen zu identifizieren. Auch Kreuzallergien zu anderen Lebensmitteln oder Pollen sollten überprüft werden da bei einer Kreuzreaktion auch Sofortreaktionen auf die Haselnuss erfolgen können.
Kreuzallergien zur Haselnuss
Zur Haselnussallergie gibt es eine ganze Menge anderer Allergien die Kreuzreaktionen auslösen können. Allergiker welche schon gegen die Haselnusspollen allergisch sind reagieren sehr oft auch auf die Frucht. Auch Menschen mit einer Allergie gegen andere Nüsse wie Pekanüsse, Walnüsse, Cashewnüsse, Paranüsse, Kokosnüsse und Pistazien sowie Erdnüsse können Kreuzreaktionen auf die Haselnuss zeigen. Aber nicht nur andere Nusssorten sind gefährlich sondern auch Früchte wie Äpfel, Pfirsiche und anderes Kernobst. Auch zu anderen Pollen wie zb. den Birkenpollen oder Beifußpollen sind Kreuzallergien bekannt.
Ich habe eine Allergie gegen Haselnüsse, was hilft ?
Hat die Diagnose eine Haselnussallergie ergeben, gilt es in erster Linie das Allergen zu vermeiden. Da ist aber nicht ganz einfach da in sehr vielen Lebensmitteln auch Haselnüsse verarbeitet werden. Selbst Lebensmittel die nicht direkt Haselnüsse enthalten haben oft den Vermerk, „Kann spuren von Nüssen enthalten“ auf der Verpackung. Da bedeutet das zwar keine Haselnüsse direkt enthalten sind, aber das Lebensmittel kann während der Produktion in Maschinen und Geräten mit kleinen Spuren bzw. Rückstände der Nüsse in Kontakt gekommen sein.
Wichtig ist das ein Allergologe genau festgestellt hat worauf man reagiert und welche Kreuzallergien bestehen, wenn diese Infos vorliegen kann man anhand der Inhaltsangaben auf den Lebensmitteln schon sehr genau sehen ob diese geeignet sind. Auch ein Ernährungsberater kann helfen und einen Diätplan erstellen in dem keine Haselnüsse enthalten sind.
Bei akuten Symptomen werden zumeist Antihistaminika verschrieben, auch Salben welche Kortison enthalten werden für Hautreaktionen verschrieben. Bei Menschen die starken Husten oder sogar ein allergische Asthma entwickelt haben wird oft ein Atemwegsspray (Aerosol) verschrieben. Am besten berät man sich mit seinem Arzt und lässt sich ein Notfallset zusammenstellen, welches der Allergiker dann immer bei sich führen sollte.
Ob eine Immuntherapie sinnvoll ist sollte mit dem Allergologen besprochen werden, nicht bei allen Allergien und besonders bei der Haselnussallergie und ihren Kreuzallergien, ist eine Desensibilisierung oft nicht möglich. Bei einer Desensibilisierung werden dem Allergiker über einen langen Zeitraum kleine Mengen des Allergens verabreicht damit sich der Körper an das Haselnussallergen gewöhnen kann. Mit der zeit lassen bei einer erfolgreichen Therapie dann die Beschwerden nach oder verschwinden ganz.