Aspirin-Allergie: Symptome und Alternativen für Allergiker
Eine Aspirin-Allergie erwischt viele gerade dann wenn Sie eh schon unter Beschwerden oder Schmerzen leiden. Tatsächlich ist eine Allergie auf den Wirkstoff im Aspirin, die Acetylsalizylsäure, sehr selten zumeist tritt eine ASS-Intoleranz auf die allerdings ähnliche Symptome wie bei einer Allergie auslösen kann. Allerdings werden die Reaktionen nicht durch Antikörper welche das Immunsystem entwickelt ausgelöst sondern durch eine Dysbalance des Arachidonsäurestoffwechsels.
Hierbei kommt es dann zu einer überschießenden Leukotrienproduktion welche durch das Prostaglandin E2 nicht komplett abgebaut werden kann was dann zu anaphylaktoiden Reaktionen führt. Kurzum der Köper kann den Wirkstoff nicht richtig verarbeiten und es kommt zu Reaktionen die einer Allergie gegen Aspirin gleich kommen welche eben keine echte Allergie ist und deswegen als ASS-Intoleranz bezeichnet wird.
Die Bezeichnung ASS ist die Abkürzung für Acetylsalizylsäure welche seit Anfang des 20ten Jahrhunderts von der Bayer AG synthetisch produziert und unter dem Markennamen Aspirin vertrieben wird. Die Wirksamkeit von ASS ist schon seit Jahrhunderten bekannt, und kommt auch in der Natur vor, der Stoff wurde früher aus der Weidenrinde extrahiert. Acetylsalizylsäure wirkt nicht nur schmerzlindernd sondern auch entzündungshemmend, fiebersenkend. Zudem wirkt Aspirin auch vorbeugend gegen Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Die Acetylsalizylsäure kommt aber nicht nur in Medikamenten vor, auch in verschiedenen Lebensmitteln ist der Stoff enthalten und kann bei übermäßigem Verzehr ebenfalls die Symptome der ASS-Intoleranz auslösen. Besonders in Weizenprodukten, Rotwein, sowie verschiedenen Obstsorten, zb. Himbeeren, Rosinen oder in Gewürzen wie Curry und Paprika sind Salicylate enthalten. Allergiker und Menschen mit einer ASS-Intoleranz sollten also auch bei der Ernährung darauf achten das Sie nicht zuviel Acetylsalizylsäure zu sich nehmen.
Aspririn Allergie Symptome
Bei Medikamenten und im speziellen bei Aspirin kommt es häufig zu starken Reaktionen auf die Acetylsalizylsäure. Besonders Häufig sind Allergiker mit Heuschnupfen oder Hausstauballergie betroffen.
- Jucken in Mund und Hals, anschwellen von Schleimhäuten, Schwellungen von Zunge, Mund, Lippen
- Nasale Beschwerden wie Polypen, Polyposis, verstärkter Secretfluss
- Hautjucken, Nesselsucht, Angioödeme und Urtikaria
- Atembeschwerden bei Asthma
- Anaphylaktoide Reaktionen, bis hin zu Schocks und Lebensgefährlichen Zuständen.
Wer solche Beschwerden nach der Einnahme von Aspirin bei sich bemerkt sollte sofort den behandelnden Arzt aufsuchen. Der Arzt kann feststellen ob eine ASS-Intoleranz vorliegt oder das Medikament einfach nicht gut vertragen wird. Der Arzt kann dann Schmerzmittel verschreiben die diesen Wirkstoff nicht enthalten. Allergische Reaktionen sind sehr selten, zumeist werden die Symptome durch eine Unverträglichkeit festgestellt, da also meistens keine Allergie vorliegt machen zb. der Pricktest oder eine IgE Test keinen Sinn, es wird zumeist ein Provokationstest mit Acetylsalizylsäure durchgeführt.
Alternativen bei einer Aspirin-Allergie
Aspirin wird als Schmerzmittel verschrieben, wirkt aber auch Blutverdünnend. Menschen die eine Allergie oder Unverträglichkeit gegen Aspirin haben können auf andere Schmerzmittel ausweichen. In jedem Fall sollte man seinen Arzt fragen welche Medikamente geeignet sind, Sehr gut wird zb. Paracetamol (Acetaminophen) vertragen, zudem wird Paracetamol allgemein gut vertragen und allergische Reaktionen sind selten. Auch Ibuprofen wird sehr gut vertragen, beide wirken zudem entzündungshemmend. Allerdings gehören diese Schmerzmittel ebenfalls zu den sogenannten NSAID (Nichtsteroidale Antiphlogistika ) und können ähnliche Symptome auslösen. Am besten weicht man bei der ASS-Intoleranz auf Opiate oder COX-2-Inhibitoren aus, diese werden dann in aller Regel gut vertragen. Lassen Sie sich im Falle einer Aspririnallergie von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten welche Schmerzmittel geeignet sind.
Bei den Lebensmitteln sollte man ebenfalls darauf achten in welchen besonders viel Acetylsalizylsäure enthalten ist, dazu gehören Gemüse, Obst und Gewürze. Bei Gemüse sollte man auf Tomate, Paprika, Champignon, Olive, und Rettich achten. Auch bei einigen Obstsorten wie zb. Apfel, Ananas, Erdbeere, Mandarine Orange und Pfirsich sollte man den Verzehr einschränken. Ob und wie viel man von den Lebensmitteln verträgt hängt davon ab wie stark die Intoleranz ausgeprägt ist, kleine Mengen werden oft noch problemlos vertragen.
Behandlung der Aspirin-Allergie
Die ASS-Intoleranz kann aber auch mit ASS behandelt werden, hört sich merkwürdig an ist aber so 😉 Die Behandlung kommt dabei einer Desensibilisierung gleich, allerdings können anders als bei einer Desensibilisierung die Symptome wieder auftreten wenn ASS abgesetzt wird. Um unseren Körper an ASS zu gewöhnen werden regelmäßig kleine Mengen ASS eingenommen, der Körper gewöhnt sich somit daran und die Symptome werden verringert. Damit diese Methode funktioniert muss das Medikament allerdings dauerhaft genommen werden. Am besten fragt man seinen Arzt nach der „adaptiven Desaktivierung“, er sollte dann eine geeignete Behandlung vorschlagen können.