Gelatine Allergie: Symptome bei Gummibärchen oder Weingummi
Eine Gelatine Allergie wird oft durch den Verzehr von Weingummi oder Gummibärchen ausgelöst, Symptome Ursachen und Tipps für Allergiker.
Gelatine Allergie in Kürze:
Inhalte Übersicht
- Allergietyp: Nahrungsmittelallergie, die Allergie wird durch den Verzehr von Gelatine ausgelöst.
- Symptome: Magenschmerzen, Übelkeit, Juckreiz Mund, Lippen, Zunge können anschwellen.
- Allergietest: Pricktest, IgE Bluttest, Provokationstest
- Medikamente: Allergietabletten, bei Hautausschlag Salbe
- Desensibilisierung: Vom Arzt beraten lassen
Die Gelatine Allergie ist eine Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit bei der manche Menschen allergisch auf Stoffe in Gummibärchen, Weingummi und andere Lebensmittel in denen Gelatine enthalten ist reagieren. Viele Menschen leiden an Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel oder den darin enthaltenen Stoffen. Fast 30 % der Bevölkerung in Deutschland leiden mittlerweile unter Allergien und ca. 8 Millionen Menschen leiden an Lebensmittelallergien von denen einige auch auf Gelatine reagieren. Eine Gelatine Allergie ist aber kein Weltuntergang, viele Produkte wie zb. Gummibärchen werden mittlerweile auch Vegan und ohne Gelatine angeboten.
Gelatine Allergie Ursachen
Gelatine besteht zu rund 85% aus Proteinen (Eiweiß) und ist ein Hydrokolloid, weitere Bestandteile sind Wasser und Mineralsalze. Gelatine wird aus der Schweinehaut und den Knochen von Rindern und Schweinen hergestellt. Gelatine besteht aus tierischem Kollagen und enthält viele essentielle Aminosäuren. Gelatine wird hauptsächlich als Gelier und Verdickungsmittel verwendet welches die Konsistenz verbessert und viel Feuchtigkeit bindet.
Gelatine wird zumeist in Wasser gelöst und erhitzt bei 50 °C wird sie Flüssig und lässt sich so sehr gut verarbeiten. Sobald die Gelatine abkühlt verfestigt sie sich wieder und verleiht dann zb. Weingummi seine Gummiartige Konsistenz. Auch in Torten und Süßspeisen macht man sich diese Eigenschaften zunutze um zb. Sahne Standhaft zu machen oder als Stabilisator in Pudding.
Aber auch in der Medizin wird Gelatine verwendet sie ist in einigen Impfstoffen zu finden wobei allerdings speziell modifizierte Gelatine verwendet wird. Auch in Kosmetischen Produkten wie Salben und Cremes kann Gelatine enthalten sein und ist Kennzeichnungspflichtig da es in seltenen Fällen auch zu Kontaktallergien kommen kann.
Speisegelatine ist gemäß aktueller EU Richtlinien kein Zusatzstoff sondern gilt als Lebensmittel und muss daher bei den Inhaltsangaben nicht angegeben werden. Allerdings weisen viele Hersteller darauf hin das tierische Produkte in dem Lebensmittel enthalten sein können, was für Veganer besonders interessant ist.
Eine Allergie auf bestimmte Stoffe welche in der Gelatine enthalten sind entwickelt sich zumeist erst nach einiger Zeit. Unser Immunsystem erkennt die Inhaltsstoffe in der Gelatine als Angreifer und bildet dann Abwehrstoffe welche die typischen Symptome einer Allergie auslösen. Die Antikörper welche gegen die Stoffe in Gelatine gebildet werden lösen die Produktion und Ausschüttung des Hormons Histamin aus welches dann zu den allergischen Symptomen durch Gelatine führt.
Symptome der Gelatine Allergie
Bei einer Allergie gegen Gelatine können Symptome einer Lebensmittelallergie auftreten, selten kommt es auch zu Kontaktallergien:
- Magenschmerzen, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen
- Anschwellen der Schleimhäute in Mund und Nase, Husten
- Allergischer Schnupfen, Jucken der Nase, Naselaufen, Dauerschnupfen, Niesen
- Juckreiz der Haut, Hautjucken, Ekzeme, Hautausschlag, Hautreizungen, Hautrötungen
- naphylaktische Reaktionen treten Hauptsächlich durch Medikamente auf, Plasmaexpander, Impfstoffe
Auf unseren Webseiten findet Ihr auch Bilder zum Hautausschlag bei Lebensmittelallergien auf Gelatine.
Wer solche Symptome nach dem Verzehr von Gelatine, Gummibärchen, Weingummi oder Pudding bemerkt sollte einen Arzt aufsuchen der einen Allergietest durchführen kann um festzustellen worauf man allergisch reagiert. In Lebensmitteln wie zb. Gummibärchen sind oft auch noch Farbstoffe und Aromen enthalten weshalb nicht nur die Gelatine die Ursache für eine Gummibärchen Allergie sein kann. Um eine Allergische-Reaktion festzustellen wird bei der Gelatine Allergie zumeist der Pricktest verwendet, aber auch ein IgE Test kann durchgeführt werden. Sollte keine spezielle Testsubstanz gegen Gelatine vorliegen kann auch ein Provokationstest mit Gelatine oder dem verdächtigen Produkt durchgeführt werden.
Gelatine Allergie Behandlung
Bei akuten Symptomen einer Lebensmittelallergie gegen Gelatine sollte man einen Arzt aufsuchen. Zumeist verschreibt dann der Arzt ein Antiallergikum was bei der Gelatine Allergie hilft. Zumeist sind das Allergietabletten welche das Histamin blockieren welches durch die Antikörper gegen die Gelatine gebildet wurde. Treten Hautausschläge nach dem Verzehr von Gelatine auf, werden oft Cortisonhaltige Salben zur Behandlung des Ausschlags verschrieben. Die Medikamente gegen die Gelatine Allergie kann man auch Rezeptfrei online oder in der Apotheke kaufen, man sollte aber in jedem Fall vorher einen Arzt aufsuchen.
Desensibilisierung ?
Bei einigen Lebenmittelallergien ist eine Desensibilisierung möglich, ob das bei einer Allergie gegen Gelatine möglich ist sollte man den behandelnden Arzt fragen. Bei dieser Therapie wird dem Patienten über einen langen Zeitraum das Allergen gespritzt und das Immunsystem kann sich an das Allergen gewöhnen. Es kann sein das dadurch die Symptome gegen die Gelatine verringert werden oder sogar ganz verschwinden. Bei einigen Allergien ist sogar eine Orale Immuntherapie möglich. Allerdings dauert eine Desensibilisierung einen langen Zeitraum und klappt nicht in jedem Fall. Ob diese Behandlung bei Gelatine Sinn macht sollte mit einem Allergologen geklärt werden.
Tipps zur Allergie gegen Gelatine
Am besten lässt sich eine Allergische Reaktion auf Gelatine vermeiden indem man darauf achtet keine Gelatine oder Lebensmittel zu essen welche Gelatine enthalten. Ein Allergologe oder Ernährungsberater kann einen speziellen Ernährungsplan erstellen in dem keine Gelatine vorkommen. Bei vielen Lebensmitteln muss bei den Inhaltsangaben vermerkt werden welche Stoffe enthalten sind.
Worin ist Gelatine enthalten ?
Gelatine kann in Medikamenten, Kosmetika und Lebensmitteln enthalten sein. Allergiker sollten bei einer Ärztlichen Behandlung auf die Allergie Hinweisen. In Kosmetika lässt sich Gelatine anhand der Inhaltsangaben auf der Verpackung identifizieren, gemäß INCI wird sie als Gelatin und Hydrolyzed Gelatine gekennzeichnet.
Hauptsächlich findet man Gelatine aber in vielen Lebensmitteln und wird leider nicht immer Gekennzeichnet da sie als Nahrungsmittel gilt. In der Regel wird aber darauf verweisen und für Veganer besonders darauf hingewiesen das tierische Produkte enthalten sein können.
- Süßwaren und Süssigkeiten wie Weingummi, Gummibärchen, Jelly Beans, Kaubonbons, Kaugummi, Schaumwaffeln und Negerküsse, Mäusespeck
- Konservierte Fisch und Fleischprodukte wie Sülze, Aspik, Dosenschinken, Fisch, Krabben welche in Gelee eingelegt werden.
- Als Stabilisator in Sahnetorten, Puddings, Instandpudding, Wackelpudding (Götterspeise), Tortenguss, Fruchtjoghurt, Quarkzubereitungen, Schaumdesserts, und Säften als Verdickungsmittel
Wer Vegane Produkte kauft kann in der Regel sicher sein, das darin keine Gelatine enthalten ist. Häufig wird sogar damit geworben das die Produkte frei von tierischen Stoffen sind. Speziell Haribo und Katjes bieten Fruchtgummi und Weingummi ohne Gelatine an.
Hinweis zu den Informationen für die Gelatine Allergie
Die Informationen auf unserer Seite wurden auf vertrauenswürdigen Quellen im Internet recherchiert und auch für nicht Mediziner verständlich aufbereitet. Die Informationen welche von uns gesammelt wurden dürfen nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch anerkannte Ärzte betrachtet werden. Sie dienen auch nicht zur Selbstdiagnose sondern nur als Informationsquelle. In jedem Fall sollte bei einer Lebensmittelallergie gegen Gelatine ein Arzt aufgesucht werden.