Salicylsäure Allergie, Unverträglichkeit und Intoleranz gegen Salicylate
Eine Salicylsäure Intoleranz weist allergische Symptome auf ist aber keine Salicylat Allergie sondern eine Pseudoallergie, Tipps und Informationen.
Eine Salicylsäure Allergie ist eigentlich eine Unverträglichkeit bzw. Intoleranz gegen Salicylate und daher eigentlich eine Pseudoallergie. Bei einer Unverträglichkeit gegen Salicylate lassen sich im Blut keine Antikörper nachweisen, allerdings ähneln die Symptome einer allergischen Reaktion, daher wird die Unverträglichkeit oft als Salicylaten Allergie bezeichnet was aber eigentlich falsch ist. Menschen die an einer Salicylatintoleranz leiden, reagieren häufig auf Lebensmittel und Medikamente welche Salicylsäure enthalten.
Salicylsäure kommt in ätherischen Ölen und in Blüten. Blättern und Wurzeln verschiedener Pflanzenarten vor. Die Pflanzen produzieren die Salicylsäure um sich vor Bakterien und Keimen zu schützen, diese Eigenschaften macht man sich auch in der Medizin zu nutze. Die Säure wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und antirheumatisch, zudem hat sie auch eine antimikrobielle Wirkung weshalb Sie oft in Kosmetika und Cremes verwendet wird.
Zu den bekanntesten Medikamenten in denen die Acetylsalicylsäure verarbeitet wird gehört Aspirin. Salicylate sind die Salze der Salicylsäure und dienen auch zur Herstellung von Duft und Farbstoffen. Die Salicylsäure kommt aber auch in verschiedenen Lebensmitteln und Kräutern vor weshalb Menschen mit einer Salicylsäure Intoleranz auch auf den Verzehr dieser Lebensmittel verzichten sollten.
Wie entsteht eine Salicylatintoleranz?
Um zu erklären wie eine Salicylatintoleranz entsteht sollte man die Wirkung von Salicylaten im Körper kennen. Entzündung oder Hypersensitivität werden über einen Stoffwechselweg dem sogenannten Arachidonsäure–Eikosanoid–Stoffwechsel vermittelt. Hierauf haben die Salicylate positiven Einfluss indem sie teile des Stoffwechselweges hemmen und so Entzündungen lindern und Fieber senken.
Bei Menschen mit einer Salicylatintoleranz reagiert unser Immunsystem mit einer überschießenden Reaktion ähnlich denen einer Allergie auf die Salicylate, welche aber aufgrund der fehlenden Antikörper als Unverträglichkeitsreaktion bezeichnet wird. Das Immunsystem reagiert daher genauso wie bei einer Reaktion auf Allergene und es treten die gleichen Symptome auf. Je nachdem ob die Salicylsäure in Lebensmitteln oder Medikamenten enthalten ist können unterschiedliche Symptome auftreten, welche dann denen einer Nahrunsgmittel-Intoleranz oder Medikamenten-Unverträglichkeit zugeordnet werden. Oft werden solche Reaktionen auch als Pseudoallergie bezeichnet.
Allergie Symptome bei einer Salicylatintoleranz
Die Symptome einer Salicylatintoleranz machen sich zumeist in den Atemwegen bemerkbar, es kommt dabei oft zu Entzündungen der Nasenschleimhaut und den Nasennebenhöhlen aber auch die Schleimhäute in Mund und dem Verdauungstrakt können allergische Reaktionen aufweisen. Anbei die häufigsten Symptome einer Salycylatunverträglichkeit:
- Rhinosinusitis, Niesen, laufende Nase und Verstopfung der Nasennebenhöhlen
- Juckreiz in Mund oder Nase
- Fließschnupfen, Dauerschnupfen
- Kopfschmerzen, Unwohlsein
- Bei Hautkontakt, auch Hautausschlag, Pickel, Pusteln
- Haut-Jucken, Dermatitis
- Langfristig können auch Nasen Polypen entstehen (Polyposis Nasi)
Wer solche Symptome bei sich bemerkt wenn man zb. Medikamente oder Lebensmittel mit Salicylsäure zu sich genommen hat, sollt einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann anhand verschiedener Tests feststellen worauf man allergisch reagiert hat. Allerdings kann man bei einer Intoleranz keinen Bluttest durchführen, daher wird zumeist ein Provokationstest mit dem vermeintlichen Auslöser durchgeführt. Es ist also besonders wichtig genau drauf zu achten wann die Symptome auftreten um dem Arzt genau sagen zu können durch welche Lebensmittel oder Medikamente die Reaktion hervorgerufen wird.
Worauf sollte man achten und wie wird die Salicylatintoleranz behandelt
Hat der Arzt anhand der Anamnese festgestellt das tatsächlich eine Unverträglichkeit vorkommt, sollte man jeglichen Kontakt mit der Salicylsäure vermeiden. Allerdings ist die Säure in vielen Lebensmitteln enthalten. Patienten sollten Obst und Früchte wie Banane, Papaya, Mandarinen, Apfelsinen, Zitronen sowie Ananas und Himbeeren meiden. Auch auf einige Kräuter und Gewürze sollte man verzichten. Oft lässt sich der Gehalt der Salicylsäure auch durch erhitzen verringern und die Lebensmittel werden dann vertragen ob und wie gut diese dann vertragen werden hängt von der Menge ab die man zu sich nimmt, bei geringen Mengen treten oft keine Symptome auf.
Auch auf einige Medikamente muss verzichtet werden, am bekanntesten ist Aspirin (ASS Syndrom) aber auch andere Schmerz und Fiebermittel können Salicylate enthalten. Dazu gehören nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie zb. Diclofenac oder Ibuprofen. Zur Schmerzbehandlung kann dann auf andere Medikamente wie zb. Paracetamol ausgewichen werden. Am besten weißt man den Arzt auf die Intoleranz hin und er kann dann eine geeignete Alternative verschreiben.
Treten Akute Symptome bei einer Salicylsäure Allergie auf sollte man einen Arzt aufsuchen, er kann zum einen feststellen worauf man reagiert hat und dann eine geeignete Behandlung vorschlagen. Bei Problemen in den Atemwegen werden oft Sprays oder Tabletten verschrieben welche Kortison enthalten. Treten Hautreaktionen und Hautausschläge auf werden diese oft mit Cortisonsalbe behandelt, der Wirkstoff bekämpft die Entzündung und lässt die Beschwerden rasch abklingen.
Langfristig kann eine Immuntherapie gegen Salicylate helfen, hierbei werden dem Patienten zu Anfang kleine Mengen der Salicylsäure zugeführt und im Verlauf weiter gesteigert. Das Immunsystem soll sich an den Stoff gewöhnen und mit der Zeit dann immer schwächer auf die Säure reagieren, bis eine Desensibilisierung vorliegt.
Salicylsäure in der Schwangerschaft
Auch wenn man nicht unter einer Intoleranz gegen Salicylsäure leidet sollten Schwangere auf die Einnahme von Medikamenten mit dem Wirkstoff verzichten. Die Wirkung von Salicylsäure in der Schwangerschaft wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht. Frauen sollten daher während der Schwangerschaft auf die Einnahme von Schmerzmitteln mit Salicylsäure verzichten.
Grund dafür ist die medizinische Wirkung der Säure sie hemmt die körpereigene Produktion von Prostaglandinen, das kann zu Schädigungen an Herz und Nieren des Ungeborenen führen. Daher sollte nicht nur auf Schmerzmittel verzichtet werden sondern auch auf Salben und Cremes sowie Kosmetika welche diesen Wirkstoff enthalten. Ist eine Behandlung von Hautkrankheiten oder Schmerzen in der Schwangerschaft nötig sollte man seinen Arzt nach alternativen Medikamenten fragen.
Während der Stillzeit sind bisher keine schädigenden Wirkungen durch das stillen bei Kindern nachgewiesen. Allerdings sollten schwangere natürlich auf Salben und Cremes zu Behandlung von Entzündungen an der Brust verzichten sofern diese Salicylsäure enthalten. Auch hier gibt es alternative Salben oder Pflegeprodukte.