Hautirritationen und Kontaktallergene vermeiden: Tipps für Allergiker
Rund ein Drittel der Bevölkerung leidet akut oder dauerhaft an einer Allergie. Seit den 1970er-Jahren steigt die Zahl der Betroffenen stetig an. Neben Heuschnupfen und Asthma sind Kontaktallergene sehr verbreitet. Oftmals treten sie auch nach dem Kontakt mit bestimmten Kleidungsstücken auf. Wir erklären Ihnen daher in diesem Artikel, wie Sie textilbedingten allergischen Reaktionen vorbeugen.
Merkmale: Woran lässt sich Textildermitis erkennen?
Textildermitis kann prinzipiell an allen Hautstellen, die mit Kleidung in Berührung kommen, auftreten. Laut Informationen des Deutschen Allergie- und Asthmabunds trifft dies besonders auf Hautpartien zu, an denen die Kleidung reibt. Armbeugen, Kniekehlen, Achseln und Leisten sind folglich besonders betroffen. Erste Symptome machen sich in Form von kleinen Pickelchen, Hautrötungen, Schuppen oder Ekzemen bemerkbar.
Mitunter vergehen Stunden oder Tage, bis die allergische Reaktion auftritt. In seltenen Fällen bemerken Betroffene sofort eine allergische Reaktion: Dann etwa, wenn plötzlich Quaddeln oder Ausschläge auf der Haut sichtbar werden. Bei schwerwiegenden Verläufen kommen zusätzlich Atembeschwerden oder Kreislaufkollapse hinzu. Solche intensiven Reaktionen machen sofortiges Handeln erforderlich. Um einen allergischen Schock zu vermeiden, gilt es, die Haut gründlich abzuwaschen und bei Bedarf ein Antiallergikum einzunehmen.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer
Beobachtungen zufolge neigen Frauen eher dazu, textilbedingte allergische Reaktionen zu zeigen. Dies hängt damit zusammen, dass Frauen häufiger eng anliegende Kleidungsstücke, aber auch bunt gefärbte Sachen anziehen. Neben Frauen sind sensible Menschen mit empfindlicher Haut besonders anfällig für allergische Reaktionen.
Was die textilen Allergien auslöst
Um textilbedingten Allergien vorzubeugen, sollten Sie nächst einmal den Auslöser herausfinden. Oftmals ist das nicht einfach, da unterschiedliche Ursachen in Betracht kommen. Häufig werden textilbedingte Hautirritationen durch eine oder mehrere der nachfolgenden Kleidungsstücke/Stoffe ausgelöst:
Schuhe als Allergieauslöser
Schuhe aus synthetischen Materialien kommen als Allergieauslöser in Betracht. Durch Feuchtigkeit und Wärme, die nicht ausreichend abtransportiert werden, begünstigen sie Kontaktekzeme an den Füßen. Vor allem junge Menschen, die oft Turnschuhe tragen, sind von solchen allergischen Reaktionen betroffen. Sichtbar werden die Kontaktekzeme zunächst an den Fußsohlen sowie am Fußrücken.
Vorbeugen lässt sich der Reaktion, indem Allergene gemieden werden. Versuchen Sie, Ihre Füße bei Gelegenheit möglichst zu schonen. Laufen Sie im Sommer beispielsweise barfuß oder tragen Sie atmungsaktive Biolatschen. Zum Artikel, der weiterführende Informationen vermittelt, gelangen Sie auf dem Blog vom Hersteller Zimtland. Achten Sie bei Schuhen neben dem Material auch auf den Produktionsstandort. Im Ausland produzierte Schuhe aus Leder enthalten oft Rückstände von Chrom, das bei vielen Menschen Allergien hervorruft.
Allergie durch (Farb)Stoffe
Textilfarbstoffe können unter Umständen extreme allergische Reaktionen begünstigen. Dies kann prinzipiell bei allen Stoffen, die mithilfe chemischer Substanzen verarbeitet werden, passieren. Selbst „natürliche“ Stoffe wie Baumwolle werden in chemische Substanzen getränkt. Mitunter werden diese jedoch nicht auf dem Etikett vermerkt; Allergiker können deshalb manchmal nur mutmaßen, welche Substanzen für die irritierten Hautstellen verantwortlich sind. Staub und Reibung führen schlussendlich die von den Farb- und Veredelungsstoffen abhängige Unverträglichkeit herbei. Mitunter reagieren Allergiker bereits auf das reibende Etikett, das Juckreiz oder gerötete Stellen hervorbringt.
Soforthilfe: Mit welchen Maßnahmen Sie die Allergie in den Griff bekommen
Zu 100 Prozent ist niemand von der textilen Kontaktallergie gefeit, jedoch gibt es hilfreiche Tipps, die den Umgang damit vereinfachen. Das oberste Gebot besteht darin, allergieauslösende Produkte als empfindlicher Mensch zu meiden. Zunächst können Sie mithilfe eines Ausschlussverfahrens feststellen, auf welche Stoffe Sie allergisch reagieren. Langfristig betrachtet kann auch ein medizinischer Test, der die potenziellen Allergene eingrenzt, aufschlussreich sein. Bereits beim Kleiderkauf ist Vorsicht das oberste Gebot. Sollten Sie empfindliche Haut haben, so prüfen Sie das Etikett eines Kleidungsstückes genau. Ist es in stabiler Form, bügelfrei und schmutzabweisend? Dann können Sie davon ausgehen, dass im Herstellungsprozess viele Chemikalien verwendet worden.
Nach einer allergischen Reaktion haben Sie übrigens das Recht, beim Händler Auskunft zu den verwendeten Farbstoffen einzuholen. Laut der REACH-Verordnung sind Einzelhändler verpflichtet, binnen 45 Tagen nach dem Kauf bei Bedarf Antworten zu besorgniserregenden Chemikalien zu geben. Bedenken Sie jedoch, dass die Auskunftspflicht lediglich für bestimmte Substanzen gilt.
Allergien vorbeugen – sinnvolle Maßnahmen versprechen Schutz
- Sie gehen auf Nummer sicher, wenn Sie ungefärbte Textilien tragen. Auch mit relativ weiter Kleidung, welche die Haut an nur wenigen Stellen berührt, senkt ihr Allergierisiko.
- Schadstoffarme Kleidung ist das A und O, um textilen Allergien vorzubeugen. Setzen Sie dafür bestenfalls auf Biokleidung mit dem „OEKO-TEX Standard 100“. Generell sollten Sie körperverträgliche Textilien bevorzugen, die das Prüfsiegel der entsprechenden Fördergemeinschaft aufweisen.
- Teilweise kommt eine allergische Reaktion durch verbliebene Waschmittelreste zustande. In diesem Fall lässt sich mit weniger Waschmittel und intensiverem Spülen vorbeugen.
- Bevorzugen Sie, wenn möglich, hellere Kleidungsstücke, die weniger Farbstoffe als dunkle Kleidung enthält.
- Vermeiden Sie filzfreie Kleidungsstücke (Chlor und Weichmacher!), Anziehsachen mit antimikrobiellen Eigenschaften (Organozinn) oder Kleidung, die Sie in die chemische Reinigung geben müssen.
- Reduzieren Sie Ihren Kleiderverbrauch und waschen Sie Kleidungsstücke vor dem erstmaligen Tragen mehrmals, um etwaige chemische Stoffe „herauszuwaschen“. Legen Sie danach den Klarspülwaschgang ein, um die Rückstände von Waschmittel zu entfernen. Vergessen Sie das anschließende Bügeln nicht, um das enthaltene Formalin zu reduzieren.
- Lassen Sie beim Waschen Weich- oder Hygienespüler weg – sie bleiben an der Oberfläche haften und können Hautreizungen hervorrufen.