Passivrauch wird bei E-Zigaretten oft als weniger schädlich empfunden – was steckt dahinter?
Tabakrauch zählt mit zu den schädlichsten Umweltfaktoren für die Gesundheit und das nicht nur wenn er aktiv eingeatmet wird. Passivrauch enthält giftige Substanzen wie Ammoniak, Stickstoffoxide, Schwefeloxid oder auch krebserzeugende Substanzen wie Benzol und Vinylchlorid und verursacht immer wieder schwere Erkrankungen bei Personen, die den Rauch unfreiwillig einatmen.
Ganz allgemein wird Passivrauch als sehr unangenehm empfunden und nicht zuletzt wird auch die Entwicklung von Allergien in einen Zusammenhang mit Zigarettenrauch gebracht.
Bestehende Allergien können sich verschlimmern
Die meisten an Allergien leidenden Personen haben ein überempfindliches Immunsystem. Somit reagiert ihr Körper nicht nur auf Erreger wie Bakterien oder Viren, sondern auch auf Hausstaub, Pollen oder Tierhaare. Insbesondere Zigarettenrauch ist für Allergiker pures Gift, der graue Qualm kann dazu beitragen, dass bestehende Allergien sich verschlimmern. Darüber hinaus verursacht der passiv eingeatmete Rauch vermehrte Schleimbildung im Nasen- und Rachenraum, was vor allem in der Pollensaison ein zusätzliches Problem für Asthmatiker darstellt.
Keine Verbrennung, kein Nebenstromdampf
Der Verbrennungsprozess ist eines der Hauptprobleme bei herkömmlichen Zigaretten. Viele Giftstoffe werden erst durch das Verbrennen freigesetzt und können so in die Umgebung gelangen. Bei E-Zigaretten findet im Gegensatz zu Zigaretten keinerlei Verbrennung statt, die enthaltenen Liquids werden lediglich verdampft. Auch entsteht beim Rauchen von E-Zigaretten kein Nebenstromdampf, so wird der Dampf bezeichnet, der bei einer entzündeten Zigarette entsteht, ohne dass an der Zigarette gezogen wird. Der einzige Dampf, der dabei entsteht, ist der, der ausgeatmet wird. Der Passivrauch durch E-Zigaretten wird daher oft als weniger schlimm empfunden.
Giftstoffe in niedriger Konzentration
In ausgeatmetem Dampf von E-Zigaretten finden sich unter Umständen auch Giftstoffe, allerdings in einer niedrigeren Konzentration. Bisherige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Personen, die Passivdampf von E-Zigaretten einatmen, zwar Nikotin, jedoch keinerlei Verbrennungsgiften ausgesetzt sind. Toxische, tabakspezifische Verbrennungsprodukte entstehen bei E-Zigaretten nicht.
Im direkten Vergleich zu Tabakzigaretten verursachen E-Zigaretten nur einen geringen Schadstoffausstoß. Man kann annehmen, dass der Passivrauch bei E-Zigaretten nicht nur weniger störend, sondern auch weniger gefährlich ist als der von herkömmlichen Zigaretten. Wissenschaftlich ist diese Annahme allerdings immer noch umstritten. Um diese Annahme zu bestätigen (oder auch zu widerlegen), sind daher noch weitere Studien erforderlich. Welche Belastung durch das Passivrauchen von E-Zigaretten entsteht, ist bislang noch nicht eingehend untersucht worden.
Fazit
Unabhängig davon, ob E-Zigaretten bzw. deren Passivrauch weniger schädlich ist als der Rauch von Tabakzigaretten, im besten Fall verzichtet man ganz auf das Rauchen. Insbesondere Kinder, Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Schwangere sollten jeglichen Rauch strikt meiden, um ernsthafte Folgeschäden zu verhindern. Eine gesunde Lebensweise ist die beste Vorsorge für ein langes und zufriedenes Leben.