Wie ein ausgewogener Lebensstil bei Allergien helfen kann
Wer unter Heuschnupfen oder einer anderen Allergie leidet, weiß, dass das sehr unangenehm sein kann. Scheinbar ist es so, dass Allergien im Lauf des Lebens von ganz allein entstehen Dennoch spielt der individuelle Lebensstil dabei eine wichtige Rolle. Wenn es zu einen Allergieschub kommt, sind es nicht nur die direkten Symptome, die den Betroffenen zu schaffen machen. Bei Heuschnupfen sind das beispielsweise brennende und juckende Augen eine triefende Nase, schmerzhafte Schluckbeschwerden oder juckender Ausschlag. Oft kommt mit dem Allergieschub auch ein seelisches Tief. Die Betroffenen fühlen sich elend und ihrer Erkrankung hilflos ausgeliefert. Doch das muss nicht so sein. Denn jeder kann einiges tun, damit es gar nicht erst so weit kommt.
Eine aktive, gesunde Lebensweise sorgt für mehr Wohlbefinden
Einige Allergien sind auch genetisch bedingt, wenn beispielsweise beide Elternteile Allergiker sind, ist es viel wahrscheinlich, dass ein Kind ebenfalls im Lauf seines Lebens Allergien entwickelt, als bei Kindern mit gesunden Eltern. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Denn demgegenüber steht der individuelle Lebensstil eines jeden, also Lebensweise, Ernährung, psychische Belastungen und auch die Umweltfaktoren.
In Deutschland achten nur etwa 25 Prozent der Bevölkerung wirklich aktiv auf eine gesunde Lebensweise. Es ist zwar so, dass die Lebenserwartung immer weiter steigt, allerdings steigt die Zahl der gesunden Jahre nicht im gleichen Ausmaß. Das überrascht, denn Deutschland ist ein weit entwickeltes und sehr wohlhabendes Land mit einem gut funktionierenden Gesundheitssystem. Dennoch steigen die Gesundheitsausgaben in den letzten Jahren immer weiter an. Der Lebensstilstudie von der Online-Arztpraxis ZAVA können Interessierte entnehmen, warum das so ist, und was jeder Einzelne dagegen tun kann. Das gilt ganz allgemein und insbesondere für Menschen mit Allergien.
Negativer Stress wirkt sich negativ aus
Ein wichtiger Allergie-Verstärker und manchmal sogar Allergie-Auslöser ist negativer Stress. Natürlich heißt das jetzt nicht, dass eine stressige Zeit bei der Arbeit Heuschnupfen auslöst. Es bedeutet vielmehr, dass der Körper besser gewappnet ist, wenn der Betroffene ausgeglichen ist. Stress kann demzufolge die Symptome der Pollenallergie verstärken. Der Körper ist dadurch geschwächt und hat einfach nicht die Kraft, die Allergie zu bändigen. Bei Neurodermitis ist belastender Stress oft Verstärker oder sogar Auslöser für einen Allergieschub. Auch seelischer Stress spielt dabei eine Rolle. Er wirkt sich ebenfalls auf das Immunsystem aus.
Für die meisten ist es allerdings gar nicht so einfach, zwischen allen Verpflichtungen im privaten und beruflichen Umfeld Stress aus dem Weg zu gehen. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie negativ sich Stress auf die Gesundheit auswirken kann. Wer eine besonders stressige Zeit hat, sollte sich eine Auszeit nehmen, auch wenn das nur mal zehn Minuten für sich selbst sind, in denen niemand anders eine Rolle spielt.
Die Ernährung beeinflusst das Wohlbefinden
Dass die Ernährung sich stark auf das Wohlbefinden auswirkt, ist eigentlich eine bekannte Tatsache. Allerdings gerät das immer wieder in Vergessenheit. Ausgeglichen zu leben, bedeutet nicht nur Stress zu reduzieren. Es bedeutet auch, sich ausgewogen zu ernähren.
Vor einigen Jahrzehnten gab es längst nicht so viele Allergien wie heute. Damals ernährten sich die Menschen allerdings natürlicher. Auf den Teller kamen Produkte aus der Region, Gemüse der Saison. Es gab nur wenige oder gar keine industriell gefertigten Lebensmittel. Heute sind die Supermarktregale das ganze Jahr über mit Früchten und Gemüse gefüllt, auch außerhalb der Saison. Hinzu kommen viele exotische Obst- und Gemüsesorten und industriell gefertigte Nahrung. Wer sich bewusster ernährt, saisonale Produkte wählt und auf industriell gefertigte Produkte weitgehend verzichtet, tut sich selbst etwas Gutes und auch der Umwelt.
Bewegung tut gut
Bewegung in Verbindung mit frischer Luft wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus, nicht nur auf mentaler Ebene. Sie stärkt auch das Immunsystem. Der Körper ist weniger anfällig für Krankheiten und wird besser mit Allergien fertig.
Aber gerade Heuschnupfengeplagte verzichten während der Pollenflugzeit auf Sport, insbesondere auf Sport im Freien. Allerdings ist körperliche Aktivität gerade in der Pollenzeit besonders wichtig. Denn Sport, insbesondere Ausdauersport, verbessert die Lungenfunktion und stärkt die Atemmuskulatur. Das ist für Betroffene insbesondere dann wichtig, wenn die Symptome noch nicht so stark sind oder sie sich noch gut mit Medikamenten behandeln lassen. Radfahren, Laufen oder Walken an der frischen Luft sind dabei besonders empfehlenswert. Dabei sollten Allergiker allerdings die tagesaktuellen Pollenflugvorhersagen im Auge behalten.
Was jeder vorbeugend tun kann
Der Lebensstil hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden, insbesondere auch bei Allergikern. Allergieprävention sollte daher immer einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. In Studien haben Mediziner festgestellt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof oder zumindest im ländlichen Umfeld aufwachsen, ein geringeres Allergierisiko haben als Kinder, die in der Stadt aufwachsen. Es ist klar, dass nicht jede Familie aufs Land ziehen kann. Dennoch können Eltern dafür sorgen, dass Kinder auf natürliche Weise mit Allergenen in Kontakt kommen, beispielsweise indem sie im Freien spielen dürfen und dabei viel Kontakt mit der Natur haben, wie beispielsweise Waldboden, Bauernhoftiere oder verschiedene Pflanzen. Die direkte Berührung aktiviert das Immunsystem.
Es lohnt sich, bewusst zu leben
Balance im Leben und ein ausgeglichener Lebensstil sind wichtig für die Gesundheit. Zudem beeinflussen sie auch beispielsweise das Allergierisiko. Jeder sollte auf sich achten sich seinen Lebensstil immer wieder bewusst machen. Das Leben ist ständig im Fluss, verändert sich, neue Lebenssituationen entstehen. Es lohnt sich daher, auch Lebensbereiche wie Bewegung, Entspannung und Ernährung immer wieder aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
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