Milbenallergie: Was kann ich dagegen tun?
Hausstaubmilben sind an sich harmlose Tierchen. Jedoch reagieren einige Menschen auf den Milbenkot, der sich im Hausstaub ansammelt. Beim Einatmen der Staubteilchen gelangen die Allergene an die Schleimhäute von Augen und Nase und können dort eine starke allergische Reaktion auslösen. Es gibt jedoch zahlreiche, einfach umzusetzende Maßnahmen, die dabei helfen können, die Symptome einer Milbenallergie zu lindern.
1) Raumklima
Da Hausstaubmilben eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80% bevorzugen, kann es hilfreich sein, die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen auf 40 bis 60 % zu senken, da die Milben dann nur noch schlecht überleben können. Hierzu genügt es, mehrmals täglich in allen Räumen für einige Minuten stoßzulüften. Es empfiehlt sich, die Luftfeuchtigkeit mittels eines Hygrometers zu kontrollieren. Kann die ideale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60% nur schwer erreicht werden, kann ein Luftentfeuchter bzw. Luftbefeuchter hilfreich sein. Genauere Informationen hierzu liefert auch die Checkliste von Softsan.de.
2) Betten
Hausstaubmilben halten sich gerne in Betten auf, da es dort feucht und warm ist. Zudem finden sich dort reichlich Hautschüppchen, die den Milben als Nahrung dienen. Deshalb ist es empfehlenswert, spezielle, wasser- und luftdurchlässige Überzüge für Matratzen und Bettwäsche zu verwenden. Die Bettwäsche sollte regelmäßig bei 60°C gewaschen werden, um die Milben abzutöten. Die Bettdecke sollte dabei ebenfalls mitgewaschen werden. Gut geeignet sind Bettwaren, die Silber in der Füllung enthalten, da Silber Bakterien und Mikroorganismen abtötet, die den Milben als Nahrungsgrundlage dienen. Eine Matratzenreinigung sollte einmal im Jahr erfolgen. Nach etwa 8 Jahren sollten Matratzen getauscht werden.
Beim Bettenmachen sollte die Bettdecke nicht ausgeschüttelt werden, da sich sonst allergenhaltiger Hausstaub im Raum verteilen kann. Besser ist es, die Bettdecke einfach zurückzuschlagen, da so Feuchtigkeit entweichen kann.
3) Reinigung
Das richtige Saubermachen des Haushalts spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. So sollten Staubfänger am besten einmal täglich mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Besonders große Milbenherde sind Plüschtiere, Kissen und andere Gegenstände aus Stoff. Diese sollten regelmäßig bei mindestens 60°C gewaschen werden. Eine Alternative für hitzeempfindliche Artikel ist es, diese in einer Plastiktüte für 1 Tag ins Gefrierfach zu legen. Dadurch werden die Milben ebenfalls abgetötet.
Allergiker sollten möglichst keine Teppiche im Haushalt haben bzw. wenn dann nur solche mit kurzem Flor. Besser geeignet sind glatte Böden, die sich leicht reinigen lassen.
Normale Staubsauger sind für Allergiker nicht empfehlenswert, da sie keinen speziellen Filter besitzen und daher Staubteilchen wieder in die Raumluft gelangen können. Es gibt besondere Staubsauger für Allergiker mit sogenannten HEPA-Filtern. Hierbei handelt es sich um spezielle Schwebstoff-Filter, die ein Entweichen feinster Staubteilchen in die Raumluft verhindern.
4) Weitere Tipps
Kleidung und Schuhe sollten möglichst nicht im Schlafzimmer gewechselt werden. Auch die Haare sollten hier nicht gekämmt werden. Falls Haustiere im Haushalt leben, sollten diese keinen Zutritt zum Schlafzimmer haben. Mögliche Staubfänger wie Gardinen und Kuscheltiere sollten aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Es ist auch besser, im Schlafzimmer auf Pflanzen zu verzichten.
5) Medikamentöse Behandlung
Die akut auftretenden Symptome einer Hausstaubmilbenallergie können mit Antihistaminika oder Glucocorticoid-Lösungen behandelt werden.
Zudem gibt es die Möglichkeit, beim Arzt eine Hyposensibilisierung durchführen zu lassen. Dadurch können nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen der Hausstaubmilbenallergie bekämpft werden.