Allergien und Reflux

Starke Allergie-Beschwerden: Leiden Sie unter stillem Reflux?

Reflux Allergie
Bild von Mojca JJ auf Pixabay

Fließt der Speisebrei inklusive Magensäure vom Magen zurück in die Speiseröhre, wird dies als Reflux bezeichnet. Die Magensäure greift Ihre Schleimhäute und Ihre Speiseröhre an. Entsteht kein Sodbrennen, so wird die Erkrankung „Stiller Reflux“ genannt. Dieser bleibt oftmals unbemerkt, jedoch schadet er der Speiseröhre. Zudem kann ein stiller Reflux Allergien verstärken und sogar neue Allergien auslösen.

Allergien und Reflux

Produziert Ihr Körper zu viel Magensäure oder funktioniert der Schließmuskel nicht einwandfrei, kann dies zu einer Reflux-Erkrankung führen. Der Speisebrei und die Magensäure gelangen zurück in die Speiseröhre. Dies kann zu Entzündung bis hin zum Speiseröhrenkrebs führen. Normalerweise macht ein lästiges Sodbrennen auf dieses Leiden aufmerksam. Bei einem stillen Reflux entfällt dieses Symptom jedoch.

Andere typische Symptome lassen sich oftmals schwer von einer Allergie unterscheiden. Halsschmerzen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden weisen oftmals auf eine Unverträglichkeit hin. Vor allem für Personen mit Lebensmittelallergien ist der Unterschied schwer herauszufiltern.

Zudem kann ein stiller Reflux neue Allergien auslösen. So kommt es in Folge einer Reflux-Erkrankung häufig zu allergischem Asthma. Auch bereits entstandene Allergien können verstärkt werden. Die Magensäure reizt die Schleimhäute. In Folge dessen schwellen die Schleimhäute an und entzünden sich. Allergien führen zu weiterem Anschwellen, wodurch es im schlimmsten Fall zur Luftnot kommt.

Symptome

Leiden Sie unter neuen oder verstärkten Allergien, so kann dies auf eine Reflux-Erkrankung hindeuten. Im Folgenden werden typische Symptome der Erkrankung aufgelistet. Umso mehr Symptome auf Sie zutreffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Allergie-Beschwerden auf einen Reflux hindeuten.

  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • chronisches Husten
  • chronisches Räuspern
  • Schluckbeschwerden
  • häufige Übelkeit
  • häufige Infekte der Atemwege

Diagnose und Testverfahren

Besteht der Verdacht, dass Sie an einem stillen Reflux leiden, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Während des ersten Gesprächs wird dieser Ihnen Fragen zu Ihren Symptomen, Essgewohnheiten und Lebensumständen stellen. Auch Informationen über den Konsum von Alkohol und Nikotin sind für die Diagnose wichtig.

Verstärkt sich der Verdacht, so gibt es unterschiedliche Testverfahren, um einen stillen Reflux nachzuweisen. Da es sich um eine dynamische Krankheit handelt, kann es vorkommen, dass Sie in der Testphase keine Reflux-Effekte produzieren. Ein einziger negativer Test kann einen stillen Reflux somit nicht mit Sicherheit ausschließen. Oftmals sind stressreiche Situationen und fettige Nahrung der Auslöser.

Magenspieglung

Kommt es zu Beschwerden im Magenbereich, wird meist zuerst eine Magenspieglung vorgenommen. Dabei wird sowohl der Magen, als auch die Speiseröhre betrachtet. Sind bisher keine Schäden in Speiseröhre oder Magen entstanden, so ist der Befund zumeist unauffällig. Ein stiller Reflux ist jedoch noch nicht ausgeschlossen.

Manometrie

Bei einer Manometrie werden die Funktion und der Druck der Speiseröhre gemessen. Die Speiseröhre transportiert Nahrung in wellenförmigen Bewegungen in den Magen. Bei einem Reflux wird die Nahrung zudem zurück in der Speiseröhre transportiert. Da die Untersuchung zumeist nur wenige Minuten durchgeführt wird, kann ein Reflux nicht ausgeschlossen werden. Die Speiseröhre verhält sich dynamisch. So kann ein Befund unauffällig sein, ein Reflux jedoch vorhanden.

24 Stunden pH-Metrie

Um sauren Reflux in der Speiseröhre nachzuweisen, wird der pH-Wert gemessen. Da die Säure bei stillem Reflux weniger sauer ausfallen kann, sollte ein auf stilles Reflux spezialisiertes Gerät verwendet werden.

Magenentleerungsscan

Dieser Test für stillen Reflux hat sich bisher wenig durchgesetzt. Dies liegt vor allem an den hohen Kosten. Anhand eines Magenleerungsscans wird sichtbar, wie schnell sich der Magen nach einer Mahlzeit leert. Dies gibt vor allem Aufschluss über die Ursachen der Reflux-Erkrankung.

Kehlkopfspieglung

In seltenen Fällen wird eine Kehlkopfspieglung verordnet. Allerdings kann diese für einen stillen Reflux keine zuverlässige Diagnose bieten. Die Kehlkopfspieglung dient zumeist eher dem Zweck andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.

Fazit

Wer an starken Allergien leidet und weitere Symptome bemerkt, sollte seinen Verdacht mit einem Hausarzt besprechen. Ein einwandfreies Diagnoseverfahren gibt es bisher nicht. Zumeist werden mehrere Testverfahren vollzogen, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten.

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