Heuschnupfen – welche Hausmittel helfen?
Mehr als jeder zehnte Mensch in Europa leidet unter Heuschnupfen. Damit ist diese Pollenallergie die verbreitetste Allergie. Die Überempfindlichkeit gegen bestimmte Pflanzenpollen verursacht besonders im Frühjahr laufende Nasen und juckende Augen. Antihistaminika helfen zwar, haben unter Umständen jedoch einige Nebenwirkungen. Welche Hausmittel helfen noch gegen die Symptome?
Antihistaminika – die Vor- und Nachteile
Antihistaminika sind das Mittel der Wahl zur Behandlung von Allergiesymptomen. Gegen Heuschnupfen werden sie hauptsächlich in Tablettenform oder als Nasenspray verabreicht. Während die ersten Präparate noch starke Nebenwirkungen hatten, konnten diese bei moderneren Mitteln deutlich reduziert werden. Besonders Müdigkeit und Schläfrigkeit tritt dennoch häufig auf. Auch die Anwendung von Antihistaminika in der Schwangerschaft ist nicht unproblematisch. Allergikerinnen, die schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, sollten die Behandlung mit ihrem Allergologen und Gynäkologen besprechen. Viele Antihistaminika gibt es rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen, andere Medikamente kann der Facharzt verschreiben.
Hyposensibilisierung
Bei der Hyposensibilisierung werden dem Patienten in regelmäßigen Abständen kleine Mengen des Allergens verabreicht. So gewöhnt sich der Körper langsam an den Allergieauslöser und die Symptome werden reduziert. Diese Behandlung wird jedoch nur bei sehr starken Allergien eingesetzt, die unter Umständen gefährlich werden können, beispielsweise bei einer Bienen- oder Wespengiftallergie.
Kontaktvermeidung
Der wirksamste Schutz vor Allergiesymptomen ist das Vermeiden des Allergens. Auch wenn viele Pollenallergien unter dem Begriff „Heuschnupfen“ zusammengefasst werden, sind die wenigsten Betroffenen gegen alle Arten von Pollen allergisch. Beim Allergologen lässt sich feststellen, gegen welche Pollen eine Unverträglichkeit besteht. Die spezielle Blütezeit kann man dann im Pollenflugkalender nachprüfen und zu dieser Zeit besondere Maßnahmen treffen.
Die ideale Lösung wäre es, zur Hauptflugzeit der Pollen zu verreisen. Die Pollen sind nämlich nicht in jedem Land und jeder Region gleichzeitig unterwegs. Da das aber natürlich nicht immer möglich ist, sollte die Pollenbelastung zumindest so gering wie möglich gehalten werden. Eine gute Möglichkeit, die erst in den letzten Jahren, seit Ausbruch der Corona-Pandemie, an Bedeutung gewonnen hat, ist das Tragen von FFP2-Masken. Während Atemschutzmasken zuvor nur in medizinischen Einrichtungen vom Fachpersonal getragen wurden, hat nun jeder Masken zu Hause. FFP2 Masken schützen nicht nur vor Viren, sondern auch vor Pollen. Natürlich können die Pollen trotzdem in die Augen und auf die Haut gelangen, sie werden allerdings zumindest nicht mehr eingeatmet. Das sofortige Ausziehen der Straßenkleidung und das Waschen von Haut und Haaren nach einem Spaziergang an der frischen Luft verringert die Pollenbelastung in den Wohnräumen weiter.
Den Wetterbericht beachten
Da Heuschnupfen ein weit verbreitetes Problem ist, unter dem viele Menschen leiden, gibt es auch zahlreiche Hilfsmittel. Eines davon ist die aktuelle Pollenflugvorhersage. Im Gegensatz zum klassischen Pollenflugkalender wird nicht nur der grobe Zeitraum der stärksten Pollenbelastung angegeben, sondern ein tagesgenauer Bericht übermittelt. Mittlerweile werden diese Vorhersagen nicht mehr nur über Radio und Zeitung verbreitet, es gibt sogar Pollenflug-Apps für das Smartphone.
Auch der klassische Wetterbericht ist wichtig für Allergiker. Ein Regenschauer vermindert die Pollenbelastung in der Luft nämlich drastisch. Der beste Zeitpunkt für einen Spaziergang oder Sport im Freien ist also während und kurz nach einem Schauer.